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166 Beiträge & 68 Themen
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  • Thema von Nevym im Forum 2014

    Das erste Spielwochenende hat am 21. bis 22.02.2014 stattgefunden.
    Eher spontan griffen Nevym und 3 FreundINNen die Idee auf die Rollenspiel-Veranstaltung "ASCHE_zu_ASCHE" als Privates Spielwochenende weiterzuführen.
    Für den "VOLUME I" trafen wir uns privat und spielten DSA3, in einer sehr speziellen Runde, so daß über Abenteuer usw. hier nichts stehen wird. Es ist angedacht noch weitere Spiel-Abende, -Tage und -Wochenenden anzubieten.

    Dabei wird ein System, ein Abenteuer, ein Thema an einem Wochenende behandelt bespielt und wenn möglich zum Abschluß gebracht. Spielleiter für die jeweiligen Systeme werden eingeladen und das Setting bis hin zu den Charakteren vorab festgelegt und besprochen, so daß man quasi sofort zum spielen anfangen kann und das Maximum an Spielzeit herausholt.
    Die Unkosten dieser Spielrunden, Unterkunft, Essen, Trinken uU. auch mal ein "Special" werden von den Teilnehmeern aufgebracht (Vorkasse & Abrechnung).

    Diese Termine sind idR schnell ausgebucht ...

  • Keine VeanstaltungDatum25.02.2014 14:07
    Thema von Nevym im Forum 2013

    Leider war es mir aus verschiedenen privaten Gründen nicht möglich im Jahr 2013 eine Veranstaltung zu planen und durchzuführen.


    Für Interessenten besteht die Möglichkeit an meinen PRIVATEN SPIEL-Wochenenden teilzunehmen (siehe ASCHE_zu_ASCHE 2014)

  • Twilight-Games eVDatum25.02.2014 14:01
    Foren-Beitrag von Nevym im Thema Twilight-Games eV

    Nachdem der Link oben des längeren schon nicht mehr funktioniert, habe ich gehört, daß auch der Verein selbst in einer Krise ist....
    Ich hoffe sehr, daß man sich zusammenrauft und wieder etwas auf die Beine stellt jenseits aller persönlichen Befindlichkeiten und kleinkarierten Egomanie-Interessen.

  • Thema von Nevym im Forum Nevym's RPG-Projekt -...

    Azina hat sich gemeldet und ihre "Erkenntnisse" grad um die aventurishce Jahreswende herum [irdisch sein Januar 2014] zusammengefaßt.
    Hoffen wir, daß auch Rahjanna und die anderen "Heldchen" noch den einen oder anderen Beitrag leisten.

    Zitat
    Schleiertanz Azina [07.01.2014]
    Da hat sich die Mondsilbersultana ja den merkwürdigsten Koch von uns geklaut. Schade ich werd den Hal wohl ein bisschen vermissen tun. Wer weiß wofür die Sultana den braucht… und die Zofe hat se auch gleich gefeuert, vielleicht hat ja unsere Wesira das veranlasst? Glaub die Wesira und die Sultana sin ganz schön dicke miteinander.
    Wenigstens ham wir etz den Weißmagier los, der hat immer nur für mehr Ärger gesorgt als wir eh schon hattn. Soll der doch in seiner Akademie verrotten.
    Von den Nachtwinden hab ich nix mehr G’hört oder g’sehn. Das Haus un wir sin vielleicht doch net so wichtig für die. Beobachtet werdn wir glaub ich nich mehr.
    Dafür ham wir etz noch zwei neue Vögel bekommen, einen mit großen Hut und wie er denkt noch größerem…du weißt schon was. Son adliger Baron der meint er wär der tollste Stuhl im Saal und einen Hesindetypn der tatsächlich über Stunden nicht Blinzeln muss wenn er zu seiner Göttin betet. Das ist echt gruselig…
    Die Begrüßung war allerdings n bisschen holprig. Wer kommt denn auch früh morgens an, wenn ich unsre Schüler umherscheuche, Rahjanna noch mit dem nächtlichen Gast beschäftigt ist. Das war wirklich ein Chaos, da wäre jeder Schelm stolz gwesn!
    Wir sin jetzt aufn Weg nach Elburum, ein paar Ferkinas und Khoramsbestien wollten sich mit uns anlegen – und ham verlorn. Ich hab zwar unser Reisegepäck aufgestockt mit diversen Kram zum Heiln, anscheinend brauchn wir sie doch net. Hätte ich meine Truhe gar net aufräumen müssen um nach den Dukaten zu suchen, warn eh viel mehr als ich dachte. Wie soll ich das jemals ausgebn?

    Sin jetzt im Rahjakloster Naszori angekommn. Wollen da die namenlose Tage verbringn. Ich frag mich ob der Novadi Mustafa den wir getroffn haben gut durchkommt? So langsam geht mir das Gejammer von Faizal auf die Nervn, dass das Reiten so schlimm wär. Der muss doch auch mal so langsam ne Hornhaut am Hintern ham oder?

    Schleiertanz Azina [14.01.2014]
    Diese Rahjamenschen haben doch ein Rad ab… den ganzen Tag trinken, lachen, tanzen, „der Göttin huldigen“ und das machen die DIE GANZE ZEIT IM KLOSTER. Hesinde hat die wohl nie gesgnet… bin froh dass wir die namenlose Tage hinter uns ham und vorallem das Kloster und den Abt. Vor Elburum gabs natürlich erst ma n Zacken Ärger, da Rahjana die sich momentan so schlimm wie nie aufführt ne Szene am Tor machn musste. Sin da mit viel Gelabber doch reingekommn in die „weiße Stadt“. Nachdem wir in so nen schicken dukatenverschluckenden Gasthof abgestiegn sin, der sein Geld echt nich wert is, sin wir dann erstma in den HEsindetempel reingestiefelt um Erkundigugn einzudingsen. Zeigt sich dass die Obergeweihte da wohl an Schlafmangel leidet und son komisches Zeugs zu sich nimmt. So wirklich hilfreich wars aber nich, haben bloß n bissl was über donation rausbekommen. Danach kam viel Alkohol, ich glaub ich war in einem Freudenhaus mit diesem Baron der mit Gold um sich schmeißt… und irgendwie hab ich nach Maraskanviertel gestunkn, vielleicht war ich da auch…weiß nich mehr.

    Schleiertanz Azina [21.01.2014]
    Hat sich wieder alles verlaufen wie ein Haufen unfähiger Piraten aufm Landgang. Unser Hesindegeweihter hatte sehr sehr komische Vorstellungne über unser Wandgemälde und Pfauen… Weil im Palast von Elburum sin ja Pfauen und die mochte die ehemalige Sultana und irgendwie sowas. Auf jedn Fall ham wir nochmal nachgeforscht nach den einzelnen Sachen vom Bild und die Obergeweihte aus dem Tempel hat mir irgendwie sowas vorgelabert von wegen dass ein geschliffener Perainetempel an einem großn Fluss wo sich Wege kreuzn alte Geister waren die aber nicht mehr sind oder irgendwas. Keine Ahnung was die da sagn wollte. Glanzidee vom unseren Hesnindegeweigten war ja den Stein der aufffm Bild auch ist zu suchen, ham wir aber nich gefundn. Ich hab zwar ne Flasche gfundn und die meinen sie würdn von nen Jungen verfolgt werdn aber egal. Bis zu dem Moment wo wir bemerkt haben dass wir tatsächlich verfolgt werdn. Sin dann alle irgendwie ausgeflippt un alle wollten n Gasthof wechseln. Etz sin wir gleih nebam Badehaus, was Rahjana zu freun scheint. Ham dann noch ne Einlandung zu so nem Fest bekommen von der Sultana von Elburum und DAS hat Rahjana wirklich zum ausflippen gebracht und etz will sie 1000000 Sachn ham un nen eigenen Schneider auch noch… verrückt.

    Schleiertanz Azina [28.01.14]
    In der Nacht gabs dann n ordentlichn Krach, wir wurdn schon wieder von den Nachtwinden überfalln, konntn den Angriff aber abwehrn. Aber leider nich mit ihnen reden weil die sich so weg transversalisiert haben. N paar von uns ham durch son Feuerstrahl n paar Verbrennungen abgekommn, weswegen Rahjana untröstlich war. Das halbe Haus wurde dabei irgendwie ein bisschn in Mitleidenschaft g’zogn. Ham etz lauter Palastwachn die uns „schützen“. Durch all dem Chaos hat der Wirt auch noch vergessn uns ne Botschaft zu geben in der Stand folgendes:
    Geheime Linien des Blutes
    Alleine die Götter sind unsterblich
    Aber auch die Kurzlebigen sinnen nach ewiger Jugend
    Augen der Prophetin bewachen das Geheimnis
    Erwacht das Blut in der Weißen Stadt
    Muss es verderben oder bringt es Heilung
    AM Anfang ist dies ungewiss
    Die Zahl der Marustaner offenbart den Beginn
    Gin natürlich das Rätsel radn los und deswegen sin wir dann scho wieder in den Hesindetempl und glauben dass diese „Prophetin“ eine Tochter Niobaras ist und dass es irgendwie in der Gegend ne Sternwarte gebn muss die damit vielleicht zu tun hat. Unglücklicherweise fehln da n paar Seiten, die wurdn rausgerissn. Ham dann die komische HEsindetante gefragt, nachdem die uns so komische Zeugs angedreht hat und die meinte dass diese Kebara-Spion oder zumindest ne Frau die so aussieht wie die, da war. Ich wette auf all mein Gold, dass die das war. Hattn dann keine Zeit mehr weils aufs Fest ging… zumindest dachte ICH das.

    Schleiertanz Azina [4.02.14]
    Aber nachdem ja Rahjana den ganzen Tag im Bett rumgeflennt hat dass se ja entstellt is war sie natürlich als wir los wollten noch nichmal angezogn, was zu einer andauernden 5-Minuten-Diskussion g’führt hat. Sin dann schonmal vor während Firunja – die Arme von Phex verlassene Rahjana geholfn hat.
    Kaum warn wir aufn Fest, gabs das erste Problem: die hatten keine Schnaps den ich wollte…. WAS IST DAS FÜR EIN FEST?!?! Da wollt ich scho wieder gehn aba vor dem Hauptgang soll man das ja net. Da diese Schwertmeisterin keine ordentlichen Waffn führt, der Abt die Sultana vollgeschwallt hat un die anderen noch langweiliger wirktn, hab ich mich kurz mitm Traviageweihtn unterhaltn. Der meinte dass die ortsansetzige Rahjageweihte nie zu den Festen der Sultana erscheint aber dafür der Abt immer vom Kloster aus anreist. Rahjana hat natürlich einen außerordentlichen Aufftritt g’habt und hatte auch prompt die Aufmerksamkeit eines Pfauen. Irgendwie hat es irgendwie keinen wirklich so Spaß gemacht und irgendwann nach dem Essen und diesem Schleiertanz von so ner Frau lief dann alles Ruder, als wärn wir von ner maraskanischen Tarantel gstochen wordn. Dieser Novadi war auch da und als Rahjana ihn ein bisschn schöne AUgn gmacht hat ist die Schwertmeisterin ausgeflippt und wollte sich mit ihr duellieren. Aber nichmal der Spaß war uns gegönnt weil die Schwertmeisterin sich dann auf einmal mit dem Novadi gefetzt hat. Ich bin dann raus aus dem Hof un irgendwie hab ich mich dann verlaufn. Aufeinmal stand dann Rahjana da – immer noch barfüßig un wir ham dann versucht aus dem Palast rauszufindn. Den Ausgang ham wir erstma net gfunden, dafür einen Vorhang, der aussah wie ne Wand. Dahinter war da son Raum der voller Staub war. Da war dann n Schreibtisch und n Spiegel vor dem Rahjana Angst hatte. In dem Schub von dem Schreibtisch war dann son Buch auf Alt-Tulamidisch aber bevor wir dass genauer anschaun konnte gabs auf einmal nen lauten Schrei. Anscheinend ham die Nachtwinde im Palast diese Kebare gefunden und wollten die aus dem Palast schaffn. Die war in ne Statue verwandelt und Eisenkettn drumgehängt. Ham sie bis zu nem Badehaus verfolgt. Die ham die dann im Becken versenkt als ich reingestürmt bin, gefolgt von Rahjana un Talfan. Hab dann die Gelegenheit gnutzt und wollte mit denen vernünftig redn. Stattdessen ham se mich erspresst und ich hab ihnen gsagt was ich wusste, was Rahjana gar net gfalln hat. Folge war, dass die Marsasker deutlich g’macht ham, dass wir uns nich in ihre Angelegnheitn mischen solln, nachdem ich se davon überzeugn konnte dass wir nich mit Kebara zusammenarbeiten. Die Frau ham wir dann mit einiger ANstrenung ausm Becken gezogn… Was machn wir jetzt nur mit ihr?

  • Nun ist es also seit den irdischen Oktobertagen so, daß der zweite Teil begonnen hat.

    Viel ist geschehen und doch wenig.
    Wir hoffen alsbald Rahjanna und Azina sowie die anderen zu Wort kommen lassen zu können.

  • Da ist man mal „kurz“ außer Haus und schon steht Rahjana in der Tür, wie verwandelt ganz leise ruhig und bescheiden und kommandiert die Bediensteten herum. Eine neue Wesira redet von Sänften und Investitionen und Möbeln. Is net schwer das zusammenzuzähln. Rahjana renoviert und is glaub ich noch durchgeknallter als vorher. Wer braucht denn schon ne rote Sänfte??? Wir alle ham noch Beine! Glücklicherweise hats Faizal innerhalb von ner halben Stunde geschafft, dass Rahjana wieder die Alte ist und pfeift wie ein Rohrspatz und sich über alles aufregt. Meinem Kater hats net gefalln.
    Geplant war eigentlich nach n paar Tagn nach Elburum aufzubrechn, kam dann aber anders, als es mitten in der Nacht n gewaltigen Krach gab. Kam vom Brunnen im Innenhaus und als wir nachgeshn haben, hamwir Faizals Bewacher der Kammer entdeckt. Inklusive einen nicht-gildenmagier vergrabn unter Steinen. Anscheinend hat der Bewacher seinen Job gmacht und den Kerl daran gehindert in die Kammer zu kommn. Der Magier hatte nix dabei außer nem relativ kurzen Magierstab.
    Hal kaum auf die glorreiche Idee, Wachen aufzustellen und Gerüchte zu verbreitn, dass der Kerl noch leben würde. In den nächsten beiden Tagen und Nächten is nix passiert aber als wir am nächstn Morgn aufgewacht sin, haben wir bemerkt dass unsre Sachen durchsucht wordn sind, die Leiche weg is, der Brunnenleibwächter auch und der Zugang zur Kammer frei war. Gefehlt hat dort drinnen nix.
    Was nun?
    Mich beschäftigt ja was anderes. Unser Koch is anscheinend weder Koch, noch Bader, noch Barbier sondern von allem ein bisschen und ein Zauberer dazu. Das erklärt einiges aber noch nicht alles… Jetzt vermutn Rahjana und ich auch noch dass unsere Zofe auch nicht nur eine Zofe is…
    Zurück zu der verschwundenen Leiche. Unsre neue Haushälterin/Aufpasserin hat sich umgehört. Es gibt scheinbar eine maraskanische Gruppe die nennt sich Nachtwinde und vernichten alles was magisch is, bis auf sich selbst. Vermutlich warn das die Angreifer, die dahinter steckn. Frag mich ob die auch für den Angriff aufn Tempel verantwortlich sin und ob sie irgendwas mitm Rest von dem was passiert is zu tun habn. Und falls sie was mitm Tempel zu tun habn, wieso hat die Mondsilbersulatana das nich rausgefunden? Und was wolln die von uns?

  • Da ich die Nacht in meiner "neuen Wohnung" mit einer hübschen Frau zugebracht hatte, schlich ich mich müde zurück in die Villa. Als wäre meine Besucherin nicht anstrengend genug gewesen, wartete dort auch wieder körperliche Arbeit auf mich. Rahjanna war wieder eingezogen, hatte als erste Amtshandlung das Kommando übernommen und als zweite dekorierte sie mithilfe sämtlicher Bediensteter ihr Zimmer um. Auch ich durfte helfen. Wir erinnern uns? Rahjanna hatte uns - und wir sie auch - nach der Prügelei mit dem Vampir schmählich im Stich gelassen. Ich hatte keine Ahnung, was die anderen an ihr gefressen haben, bestenfalls wollte ich sie fortan ignorieren, es sei denn meine "Arbeit" brächte mich mit ihr in Kontakt, schlechtestenfalls wollte ich der Kriegerin den Kopf zurechtrücken. Damit wäre ich dann zwar einerseits meine Stelle als Koch los gewesen, andererseits glaubte ich ohnehin nicht, daß es hier noch allzu viel Interessantes zu erfahren gäbe.

    [Mit dem Praiostagsmagier über etwas anderes als Scheiterhaufen zu sprechen verbietet sich von selbst. Unser Elementarbeschleuniger bringt zwar auf magischem Wege einiges zustande, allerdings schaffe ich es nicht, ihn in Ruhe auszufragen. Rahjanna lebt in ihrer eigenen Welt, falls sie begehrenswerte Geheimnisse oder Geistesgaben besitzt, dann hat sie sie bisher zumindest gut verborgen. Unsere neue Wezira dagegen macht einen kompetenten Eindruck und hinter der Söldnerine steckt mehr, als man auf den ersten Schluck glauben mag. Aber keiner von denen bringt mich weiter. Seit dem Moment dieser Erkenntnis wäre es Zeit gewesen zu packen und mich nach einer besseren Möglichkeit umzusehen. Und dann kam es anders.]

    Nach einigem Kofferschleppen ging ich in einer Pause ausforschen, warum Faizal, der Elementarbeschleuniger, das hier eigentlich mitmacht. Ihn trieb die pure Neugierde. Dabei lehnte ich mich, zumindest für einen Koch, recht weit aus dem Fenster, wir sprachen über die vergangenen Ereignisse und über das, was da womöglich kommen würde. Er eröffnete mir, nach Elburum ziehen zu wollen, um dem Bild weiter auf die Spur zu kommen und um den zweiten Teil des Artefakts zu finden. Ich schlug ihm vor, zumindest eine Kopie des Artefakts anzufertigen und einige andere überlebenswichtige Dinge, an die einfach bisher niemand gedacht hatte. Mehrfach ließ Rahjanna anfragen, ob denn der Koch nicht auch wieder an die Arbeit, sprich Kofferschleppen, gehen wolle, aber Faizal beanspruchte mich für sich.

    Nach dem Mittagessen gingen der Elementarbeschleuniger und die Söldnerine baden und ich widmete mich wieder meinem Alchimiebuch, um vor dem "Selemer" nicht allzu blank dazustehen. Keiner von beiden hatte die angebotene Massage angenommen, dafür unterhielten sich die beiden offensichtlich über den Tip, den ich dem Elementarbeschleuniger gegeben hatte, nämlich daß sich die Spionin nicht in der Nähe aufhielte. Entweder das, oder Faizal hatte sich verplappert. Auf jeden Fall fragte mich die Söldnerine dann sehr explizit über meine Fähigkeit, "Leute zu finden" aus. Dabei ertappte sie mich mehrfach beim Lügen, offensichtlich hatte Faizal sehr viel erzählt oder sie hatte einfach Glück. Am Ende machte ich ihr weis, ich würde Leute durch Kartenlegen finden. Um das zu testen wollte sich Azina in die Stadt begeben, und ich sollte sie dann finden. Ganz eilig besorgte ich mir ein Kartenspiel, um meine Lüge zu decken. Das einzige, das ich auf die Schnelle finden konnte, war ein recht neues, welches ich unmöglich "schon lange" für diese Zwecke verwendet haben konnte.

    Einen BLICK DURCH FREMDE AUGEN später fand ich sie dann in der Nähe des Palastes, meinen Trick, die Spielkarten in ihre Richtung vor mich auf den Boden zu werfen, durchschaute sie sofort. Sie wollte sehen und ich deckte immer wieder nur den Teil des Blattes auf, den sie ohnehin schon erkannt hatte. Leider war das eine ganze Menge, so daß ich beschloß, es sei einfacher, ihr einen größeren komplex der Wahrheit preis zu geben. Ich sagte ihr, ich sei Druide, aber nicht so wie die Kerle im Wald. Die Neugierde treibe mich zu den Menschen. Sie erfuhr, daß ich der "böse Druide" aus dem Hexenwald gewesen war, den unser Praiostagsmagier aufgedeckt hatte, und daß ich die Gruppe mehrfach mithilfe des ZWINGTANZ gerettet hatte. Eine Demonstration der HALLUZINATION, die sie betrunken machte, nahm sie nicht so gut auf, obwohl ich ihr hernach den genauen Vorgang erklärte. Sie weiß jetzt mehr über mich als der Elementarbeschleuniger, aber sie ist vermutlich auch eine der wenigen, die mir hier gleichgültig gegenüberstehen und damit ansatzweise vertrauenswürdig ist.

    Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, auch sie auszufragen, warum sie das alles tut. Sie arbeitet für Aufträge und das hier ist ihrer Meinung nach ein solcher. Dieser Auftraggeber scheint die Mondsilbersultana zu sein, also muß ich herausbekommen, was die für ein Interesse an der Sache hat. Und sie glaubt, wir werden von irgendetwas von außen beeinflußt. Womöglich trifft das aber nur die Herrschaften, denn ich merke keine großen Unterschiede an mir. Den Rest des Tages verbrachte ich lesend und kochend, der Rest hatte in der Zwischenzeit bestimmt herausragend wichtige Dinge getan, wie zum Beispiel die Sänfte für Rahjanna in Auftrag zu geben.

    In der Nacht wurden wir durch merkwürdige Geräusche geweckt, die aus unserem Brunnen kamen. Dort hatte die "Sicherung" von Faizal zugeschlagen, ein Erz-Elementar hatte einen Einbrecher erwischt. Azina war als einzige mutig oder verrückt genug, sich in die Nähe des Leichnams in den Brunnen abzuseilen und die Überbleibsel zu bergen. Die Nachforschungen brachten einiges an den Tag: Der Mann war Magier, vermutlich Maraskaner, er hatte sich mithilfe eines Zaubers durch die Außenwelt, den Limbus, hierherversetzt. Sein Versuch, in den Geheimraum zu kommen war offensichtlich gescheitert. Außer der Kleidung war noch ein kurzer Magierstab übrig, den ich zwar kurz den anderen präsentierte, ansonsten aber verschwinden ließ. Die Magier fanden es äußerst aufregend, daß der Zauberer wohl zu ihrer Tradition gehörte, aber kein Siegel aufwies. Auf meinen Ratschlag hin bunkerten wir die Leiche im Keller und die Wezira verstreute anderntags Gerüchte, wir hätten jemanden gefangen genommen. Ohne jemandem davon zu berichten hatte ich den Magierstab noch per OBJECTOVOCO gefragt, ob er schon weit gereist sei und ob er schon durch viele Hände gegangen sei. Beides beantwortete er mit "ja". Derweil hatte Azina Wachen aufgestellt, die wir noch in der Nacht aufnahmen. Im Nachinein ärgerte ich mich über meinen Vorschlag, denn er war zwar meiner Tradition würdig gewesen, aber auch hier hatte ich mich wieder weit aus dem Fenster gelehnt. Irgendwann würde selbst so jemand wie Rahjanna auf die Idee kommen, woher ein Koch ständig auf solche Ideen kommt.

    Leider war der Plan so erfolgreich, daß wir zwei Tage später von einer ganzen Horde Angreifer überfallen wurden. Allerdings bekamen wir kaum etwas davon mit. Laut unseren Magiern wurden wir und auch die Wachen mittels SOMNIGRAVIS eingeschläfert, die Leiche, der Stab und die Robe des Mannes von vor zwei Tagen waren weg und man hatte sich Zutritt zu unserem Geheimraum im Brunnen verschafft. Nachdem unsere Wezira, die über erstaunlich gute Verbindung in die ganze Stadt verfügen mußte, zurückgekommen war, hatten wir ein etwas klareres Bild gewonnen. Unsere Angreifer gehörten zu einer maraskanischen Sekte namens "Nachtwinde", die zwar selber allesamt Magier waren, aber ansonsten alle Magier umbringen würden. Da sie uns nicht getötet hatten, lag auf der Hand, daß sie noch etwas mit uns vorhatten. Leider fand ich nicht die geringste Spur, die mir als Fokus hätte dienen können.

    Und dann bleibt da noch die Frage, was wir an der Leiche oder an dem Gefangenen hätte finden können, was diesen massiven Einsatz gerechtfertigt hätte. Dadurch haben sich unsere Gegner ja vollständig zu erkennen gegeben. Was hätten wir wohl über die Leiche oder sogar über einen Gefangenen alles herausbekommen? Wir müssen einen der Kerle erwischen und ein bißchen ausfragen. Allerdings habe ich Bedenken, daß eventuelle "Gefangene" vom blutgierigen Elementarbeschleuniger gefoltert, vom kurzsichtigen Praiostagsmagier verbrannt, einer ehrlosen Rahjakavalliera angeschrien oder von einem Dschinn in den Garten umgetopft werden. Allein die vermutete Methode der Azina, den Gegner abzufüllen und mit ihm zu feiern, scheint mir erfolgversprechend.

    Würde jemand auf mich hören, könnte ich vorschlagen, mich mithilfe der HARMLOSEN GESTALT als Maraskaner zu tarnen, mittels BANNBALADIN dann herauszubekommen, wo diese Nachtwinde residieren und sie dann unsererseits zu besuchen. Meinetwegen kundschafte ich die Gegend auch per Vogel mit HERR ÜBER DAS TIERREICH und BLICK DURCH FREMDE AUGEN oder per NEBELLEIB aus oder versuche mich zum ersten Mal an der SEELENWANDERUNG oder der KÖRPERLOSEN REISE. Alternativ würde ich gerne unsere Gegner wieder über unsere Wezira zum Tee einladen. Denn offensichtlich haben sie zwar ihr Ziel, den Geheimraum, erreicht, wußten damit aber nichts anzufangen und hoffen nun, daß wir sie auf die richtige Spur führen. Dem steht vermutlich mal wieder Rahjanna im Weg, die auch die Spionin nicht zum Tee bei uns haben wollte, sondern lieber in einem Folterkeller. Leider gehe ich davon aus, daß wir mal wieder den Haudrauf-Plan verfolgen werden oder die Gefahr ignorieren und nach Elburum abreisen werden, genauso wie wir es mit Malquis gehalten haben. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, wenn ich Faizal und Azina genug Argumente an die Hand gebe, vielleicht schaffen sie es dann, Rahjanna zu bändigen?

    Zusammenfassung für den eiligen Leser:

    Rahjanna dekoriert um
    Ich erforsche die Motivation des Elemtaristen
    Einbrecher im Brunnen
    Gerüchte, daß Einbrecher noch lebt
    Plan zieht Horde an Zauberern an
    Wezira bringt Infos über Nachtwinde

    Für diejenigen, die bei dem Begriff "Nachtwinde" nicht nur an nächtliche Flatulenzen denken, gibt es einen weiteren Blickwinkel, wieder von unserem Söldnerinchen:

  • Das war alles? Die Sultana zitiert "uns" zu sich, um uns zu sagen, daß sie uns eine Spionin mitschickt, die ihr etwas flotter berichtet? Auf die Probleme in Malquis wurde auch nicht weiter eingegangen, das klingt also nach einem "weiter so". Mir fehlt leider die Menschenkenntnis, ob sie einfach erfahren genug ist um zu wissen, daß gelegentlich Probleme auftauchen, oder ob sie naiv genug ist, solche Probleme einfach zu ignorieren. Oder sie opfert uns bewußt, weil die Aufgabe oder wir nicht wichtig genug sind. Oder sie hat einfach ganz andere Probleme grade. Oder ... es gibt lediglich noch ungefähr eine Legion weiterer Möglichkeiten - mit anderen Worten, wir dürfen uns nicht einfach auf "die Auftraggeberin" verlassen.

    Zurück in der Villa hatten wir dann auch nur eines gemeinsam: Jeder ging seiner Wege. Einer dieser Wege führte unsere Halbelfe mit Taref, dem Besitzer des "Roten Kamel" zusammen, der eine bedenkliche Nachricht überbrachte: Rahjanna ist bei ihm eingezogen, ist aber nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sofort wurde der Teil unserer Herrschaft informiert, der nicht betrunken in meiner Küche lag. Einstimmig (nämlich mit der von Faizal) wurde beschlossen, Rahjanna zu besuchen. So brachen unsere erfahrensten Diplomaten, ein weltfremder Magier aus einer zivilisationsunberührten Schule und eine Feld-, Wald- und Wiesen-Elfe zu Rahjanna auf und luden sie nach langem Herumdrucksen zu einem gemeinsamen, bescheidenen Mahl in die Villa. Was hätte ich darum gegeben, das miterlebt zu haben!

    In diesem Sinne erging Anweisung an die neue Wezira, für 30 Goldstücke Diener und Köche aus dem Palast auszuleihen, sämtliche Tische des Hauses zusammenzustellen und alle verfügbaren kulinarischen Verrücktheiten aufzutischen. Das sind fünf Goldstücke pro Person. Das ist mein Lohn für zehn Tage kochen. Das ist ... viel! Entsprechend fiel die Reaktion von Rahjanna aus, die dann auch plangemäß beinahe aus den Latschen kippte. Zwar schimpfte sie über die Verschwendung, zeigte sich dann aber von den winzigen Portionen äußerst angetan. Die nebenbei geführte Besprechung wurde mit "Was wollt ihr von mir?" eröffnet und mit "Wir wollen, daß du dich wieder dem Rätsel widmest und bei uns mitmachst!" beschlossen.

    Ich erhielt zwar alle Informationen nur aus dritter Hand, aber den Gerüchten nach war die Antwort eher zustimmend als ablehnend, ein guter Ausgang für unsere Herrschaften, ein zwiespältiger für mich. Zwar bedeutet Rahjanna's Rückkehr vielleicht eine höhere Erfolgschance, falls wir uns wieder von einem Praiostagsmagier den sorgfältig zurechtgelegten Plan zunichte machen lassen wollen, andererseits habe ich Rahjanna in eindeutig schlechter Erinnerung. Von einer Entschuldigung gegenüber einem niederen Diener ist die hohe Dame natürlich weit entfernt, und genauso werde auch ich es mit ihr halten. Ich halte mich - wo möglich - fern.

    Wesentlich spaßiger lief mein eigener freier Tag! Ich schlich direkt nach dem Frühstück in die Wohnung des Mörders der Rosenkönigin, machte mich mit den Nachbarn bekannt und nahm die Wohnung in Besitz. Dann ging ich auf die Jagd nach einem Alchimisten, am Hesindetempel verwies man mich auf den angeblich einzigen Alchimisten der Stadt, den "Selemer". Der wollte mich zwar nicht als Gesellen haben, aber gegen ein paar Goldstücke würde ich gelegentlich zukucken dürfen. Ich nannte ihm einen falschen Namen und eine echte Taverne, wohin er "irgendwann" eine Einladung schicken würde. Kurz darauf nannte ich dem Wirt der echten Taverne meinen falschen Namen und daß ich gelegentlich vorbeikäme, die Nachrichten abzuholen. Gegen entsprechenden Bakshish (eines meiner ersten tulamidischen Wörter) willigte er ein.

    Den Rest des Tages vertrieb ich mir damit, mir zu überlegen, wie ich die alchimistischen Gerätschaften aus Shazandras Höhle bergen könnte und kam auf die Idee, Abenteurer anzuwerben. Währenddessen strich ich durch die Stadt und hielt Ausschau nach Buchverkäufern, deren Handelsgut mir bei meinen alchimistischen Forschungen helfen könnten. Außerdem plante ich, meine neue Lehrbekanntschaft etwas genauer zu bekucken. "Der Selemer", das klingt zuallermindest nach einer interessanten Geschichte. Ich frage mich, wann sich der Herr das letzte Mal rasiert hat.

    Zusammenfassung für den eiligen Leser

    Rahjanna gefunden, besucht und eingeladen
    Rahjanna gekommen, gesehen und aus den Latschen gekippt
    Gefuttert, besprochen und wiedervereinigt
    Derweil ein Koch auf Abwegen in Sachen Alchimie

  • Erstaunlich! Erfreulich! Unglaublich! Wir sind ohne größere Zwischenfälle wieder in Zorgan angekommen und dort hatte es in der Zwischenzeit keine größeren Katastrophen gegeben! Aber der Reihe nach:

    Sogar der Aufbruch hatte sich einigermaßen flott gestaltet, wir sind ohne größere Diskussion einfach gegangen. Ich selbst habe noch eine meiner nach große Heldentat vollbracht - ich habe beschlossen, die Regel "Traue keinem, erst recht keinem Götterdiener" zumindest für den Praiospriester in Malquis auszusetzen. Der Mann ist nützlich, ich würde mich nicht wundern, wenn es einer von uns mit einem außergewöhnlichem Tarnberuf wäre. Die Kirche des Praios scheint eine recht arme Gemeinschaft zu sein, sie sammeln derzeit Geld, um sich wieder Beleuchtungsmittel leisten zu können. Sogar einen eigenen Namen haben sie für dieses Unterfangen, es heißt Quanionsqueste, benannt nach einem Helden der Praioskirche, der wohl vor langer Zeit einen günstigen Liefervertrag für Leuchtmittel abgeschlossen hatte. Von meinem neuerworbenem Metallvorrat ließ ich anonym und unbemerkt 20 goldene Münzen in der Tempelkasse.

    Direkt nach der Prügelei mußte ich unbedingt noch der Söldnerine in die Gedanken schauen, um herauszufinden, ob sie etwas bemerkt hatte. Ich kam zwar tatsächlich in ihren Gedanken vor, aber ganz anders, als ich es gedacht hatte. Außerdem spielte - oh Wunder - Schnaps eine recht große Rolle. Der interessante Teil war aber, daß diese Prügelei sie an eine vergangene Niederlage erinnerte. Offensichtlich hat sie schon viel interessantes erlebt, ich werde weiter nachforschen.

    Die Reise verlief friedlich, ich begann, mich an mein Pferd zu gewöhnen. Weder die Spionin noch der Vampir behelligten uns, allerdings war auch Rahjanna nicht mehr zu sehen. Auch in Zorgan trafen wir sie nicht an, darauf hatte der Großteil meiner Herrschaft heimlich spekuliert. Wir werden die Augen offenhalten, ich glaube nicht, daß wir sie zum letzten Mal gesehen haben. Der Praiostagsmagier mußte sich zwar immer wieder spitze Kommentare zu Malquis anhören, aber es kam weder zu einer offenen Aussprache geschweige denn einer Erklärung. Ich fragte mich, wie unsere Herrschaft gedenkt, mit weiteren Würdenträgern zu verhandeln. In diesem Fachgebiet hatte sich bisher keiner besonders hervorgetan. Noch auf dem Weg verließ uns unsere Vollelfe mit dem Ziel Punin, um dort ein soeben erjagtes Fell abzuliefern und um dort einer "Lieferung" nachzuspüren, die unser Elementarbeschleuniger von dort erwartete.

    An Abend unserer Ankunft ging ich noch nach meinem neuerworbenem Alchimiekram schauen, der brav in Kisten verpackt in einer Taverne auf mich wartete. Ich gab dem Wirt eine hübsche goldene Münze, damit den Kisten nichts passiert. Sobald ich darf, werde ich versuchen, das Labor in der Villa aufzubauen, vielleicht kann ich von dem Wissen profitieren, das die Gildenzauberer dort über Alchimie haben. Außerdem habe ich da ja noch dieses Buch, aber da stehen so einen Haufen Begriffe drin, deren Bedeutung ich aus dem Kontext heraus nicht entschlüsseln kann. Und erklärt sind die natürlich auch nirgends, vermutlich brauche ich einen Alchimie-Muttersprachler dazu. Ich bin ja schon froh, daß das Buch ansonsten auf Garethi ist und nicht wie das vermaledeite Trumm aus dem Besitz von Shazandra in tulamidisch. Entweder, der Gildenmagier muß mir tulamidisch beibringen, oder er muß mir das Buch (irgendwas mit "Elemente") vorlesen - ich hoffe mal, er hat das jetzt nicht einfach als seinen alleinigen Besitz betrachtet.

    Leider war der Wirt über die Goldmünze so erfreut, daß er mich nötigte, ein Bier mit ihm zu trinken, was mir gar nicht gut bekam. Das führte dann zu eher merkwürdigen Gesprächen mit Faizal und der Halbelfe über Schüsseln und Reis, mit der mittlerweile wieder besoffenen Söldnerine gab es Mißverständnisse zum Thema Kochlöffel und ich hatte am nächsten morgen keinen Kater, sondern einen halben Werwolf. Auf einen unbedachten Kommentar hin deckte die Söldnerine sogar meine Verbindung zu den Thorwalern auf. Ich frage mich, was sie sonst noch über mich weiß.

    Nachdem wir uns in Zorgan in der Villa wieder eingerichtet hatten, wurden wir per Nachricht für morgen früh zu einer "Mondsilbersultana" bestellt. Ich weiß nicht genau warum, aber außer unseren Herrschaften Faizal, Azina und der Halbelfe, mußte auch ich mit und die Zofe, die in Malquis dabei war, ebenfalls. Bei der Mondsilbersultana gab es nur eine Audienz, aber nichts zu essen. Zumindest wurden wir aber darüber aufgeklärt, daß unsere Wezira während unserer Abwesenheit gegen eine andere ausgetauscht worden war. Unsere personellen Veränderungen ("Warum fehlen Rahjanna und der Boroni?") kamen zur Sprache, unsere Erfolge in Malquis ("Der Beyroun ist weg") und viele andere Kleinigkeiten. Ich interessierte mich eher für die Einrichtung, den Text kannte ich ja größtenteils schon. So kams dann auch, daß ich gelegentlich durch dumme Zwischenfragen zu dem Rest, den ich nicht kannte, auffiel, so daß ich mich dann sogar vorstellen mußte. Vermutlich fragt sich die Mondsilbersultana jetzt, ob sie uns nicht doch etwas zu essen hätte anbieten sollen, wenn wir schon zu Audienzen unseren eigenen Koch mitbringen.

    Erstaunlicherweise zeigte sie sich (und ein Großteil meiner Herrschaften ebenfalls) überrascht, als ich erzählte, ich sei zu dieser Anstellung gekommen, weil ich einen Anschlag auf dem Marktplatz gelesen hatte und mich als Koch beworben hatte. Die Wezira hatte mich dann eingestellt. Wie macht man das denn sonst? Die Zofe war auf genau dieselbe Weise zu ihrer Anstellung gekommen, aber das schien die meisten nicht größer zu verwundern. Für mich neu war, daß die Herrschaften die Sultana aus dem brennenden Rahja-Tempel damals gerettet hatten und daß sich fast alle der Reisenden von früher kannten.

    Entweder ich hatte es nicht mitbekommen oder es kam bisher nicht zur Sprache: Was wollte die Dame eigentlich von uns, genauer von den "Herrschaften"?

    Für den eiligen Leser:

    Vollelfe weg
    Zurück nach Zorgan
    Audienz bei der Mondsilbersultana

  • Zusammenfassung Spielabend 28.05.13 Azina
    Weiß nich was ich davon haltn soll. Wir Söldner unterscheiden ja bei Aufträgen immer, je nachdem wie hoch die Kosten warn. Rotes Gold für grausame un heftige Kämpfe wo viel Blut fließt. Schwarzes Gold für Dinge über die man danach nicht mehr reden möchte und so weiter. Glaub ich führ ne neue Kategorie ein Dämonengold…wenn es vorbei ist hat man eigentlich keine Ahnung was passiert ist und alles ist seltsamer als zuvor.
    Habe die ganze Zeit so ein komisches Gefühl im Bauch, das hatte ich auch damals in Khunchom. Da ging dann auch alles schief, unschuldiges Blut war an meinen Händen und im ganzen Fürstentum brauch ich mich nemmer blicken lassn. Das was wir geplant hatten, ist vollkommen aus dem Ruder gelaufn.
    Habn uns drauf geeinigt, dass ein Teil der Gruppe (Faizal, Loncaros und Firunja und das Elfending) um eine Audienz wegn dem Dämonenpferdekopf. Während dessn schleicht sich der Rest der Gruppe in den Palast und dann gibt’s einen Überraschungsangriff.
    Beim Ausspähen der Lage wars n bisschen kompliziert. Der Palast liegt aufm Felsen mit steilen Klippen, das ganze Viertel gehört zu der Sippe des Beiron. Jeder versuch sich mal umzuschaun hat darin geendet, dass mir irgendein Sippenangehöriger auf die Hackn gelatscht is.
    Der Praiosgeweihte hat dann einen Sippenangehörigen alten Greis angeschleppt, der uns verraten hat, dass es eine Kanalisiton vom Meer her in den Palast geht. Haben uns entschieden den Weg zu nehmen, der uns dann in das Zimmer des Hofmeisters führen soll.
    Vorbereitungen getroffen. Der Praiosgeweihte sollte zur Ablenkung die Bewohner versammeln. Hat ihm nich so gefalln, weil er bei seiner Predigt ja nen wichtigen Teil verschweign musste aber ich konnte ihn überzeugn das trotzdem zu machn.
    Der Neffe dieses alten greises hat uns den Eingang in die Kanalisation gezeigt, der Weg war relativ problemlos, trotz des Gepäckes an Waffn.
    Der Teil, der bei der Audienz dabei war, hats dann irgendwie versaut. Wir wussten nichts und haben nur komische Geräusche gehört, als wir im Zimmer des Hofmeisters ankamen.
    Hat ne Weile gedauert bis wir überhaupt da reingekommen sin, weil wir den Geheimriegl net gfundn ham. Die Zofe hat die Tür aufgemacht und schwupps kamen auf einmal der Häuter, DER Häuter der eigentlich mausetot sein sollte, noch so ne Wachee und der Fette Beiron angerannt. Hatte der Gefangene also doch recht behalten…

    Danach wurds chaotisch. Die Zofe hat sich irgendwie schon wieder versteckt und der Koch, keine Ahnung was der gemacht hat, der war etwas überfordert. Eigentlich hattn wir gar keine Chance, war kurz davor aufzugeben, als dann schon wieder etwas komisches passiert ist. Irgendwie fingen alle an zu tanzen bis auf die Zofe und ich. Und dann war da son Stock der auf Leute eingeprügelt hat, von alleine, das is schonmal passiert, als wir auch gegen den Häuter gekämpft haben? Keine Ahnung was das zu bedeuten hat.

    Und dann sin aufeinmal so Klauen Mäuler und Hände aus dem Boden gewachsn und die Hexe is aufgetaucht. Die beiden andren sind aufs Bett gesprungen und haben sich versteckt. Stand dann irgendwie alleine da. Zuerst die Wache mit der Armbrust, dann die Hexe, dann den Häuter. Beiron sollte ja eigentlich überlebn den hab ich dann in Ruhe gelassn und hab versucht aus diesem Dämonenteppich zu kommen. Deswegn konnt ich nich mehr hoch, bin dann den Praiosgeweihten holn gegangen. War davon überzeugt dass der Dämonenteppich was mit diesm Tetraeder zu tun hat, der meinte aber ne und Faizal auch net. Jedenfalls kaum war der Sonnenkerl da ging der Teppich weg. Haben das Ding jetzt mitgenommen, die haben noch die Bibliothek geplündert und wir konnten endlich mal Fragen zu diesem verfluchten Gemälde stelln.

    Diese Weinberge mit dem schwarzn Wein, wurdn auf Befehl der Hexe bzw eigentlich auf Befehl eines anderen an die Hexe angelegt. Die wurden jetzt vernichtet, die Burg ist also gesäubert. Jetzt geht’s nach Zorgan zur Berichterstattung.
    Weiß net wie das werden soll. Seit Rahjana weg ist, gibt es niemanden der sagt wos langgeht, jeder macht das was er denkt. Mir reichts so langsam, Hauptfrau Thorhild hat damals gesagt, ohne Kommando kein Erfolg. Damit hatte sie nich ganz recht: ohne Kommando keine Einheit. Was wohl sowohl für die momentante Situation als auch auf meine Einheit gilt.

    Die Belohnung ham wir etz erstmal in die Hauskasse gesteckt. Is vielleicht besser so, irgendwie hat die sich keiner verdient, bzw. keiner hat was anständiges gemacht. Is eigentlich unverdient. Die einzige die Feinde in Borons Arme gebracht hat war ich, aber sind tanzende Menschen auch Gegner? Und der Beiron is nich verhaftet sonder mausetot.

  • Es ist Krieg, und wir alle gehen hin. Sogar der Praiosgeweihte von Malquis wollte uns helfen, den Herrscher zu stürzen. Erstaunlich: Das Wort einiger Herumtreiber wiegt in seinen Augen offensichtlich mehr als das Erbrecht des ansässigen Beyroun. Oder der Priester hat eigene Pläne, und braucht uns, um seine Ziele zu erreichen. Oder er hat einfach Hirn und sieht, was hier passiert. Natürlich hätte ich den Herrn Geweihten gerne etwas genauer durchleuchtet, allerdings fehlte uns dafür die Zeit. Der Beyroun wußte bestimmt schon, daß wir wieder im Dorf waren und wunderte sich vermutlich, warum wir nicht sofort zu ihm, dem Auftraggeber, hingingen und unseren Erfolg meldeten, sondern uns konspirativ in Praiostempeln herumtrieben.

    Auch die Umsturzpläne hatten allesamt einen gewissen Mangel. Sie basierten auf zuwenig Informationen, so daß unser Söldnerinchen - die einzig wehrhafte der Truppe - nicht richtig planen konnte. Um dem abzuhelfen, organisierte der Praios-Priester einen Kerl aus dem Clan des Beyroun, der bereit war, einige Informationen mit uns zu teilen. Unter anderem konnte er uns über die "Kanalisation" aufklären und es kam zur Sprache, daß wir vor einer Audienz wohl alle unsere Waffen würden abgeben müssen. Außerdem sollte der Beyroun einen neuen Zauberer haben, der Erdbeben beschwören konnte und mit einem solchen bereits den Perainegeweihten geärgert hatte.

    Mein Plan, die Sache langsam anzugehen, wurde nicht diskutiert. Also keine neue Frisur für Frau Beyroun, kein leises Eindringen. Was solls, ich bin ja nur der Koch. Zumindest schickte ich derweil noch einen Vogel, der den Palast auskundschaften sollte, aber der stellte sich außergewöhnlich dämlich an - womöglich lag das aber auch an meiner außergewöhnlich dämlich formulierten Bitte, Heimlichkeit gegenüber der Geschwindigkeit zu bevorzugen. Im Endeffekt verhielt er sich so heimlich, daß er nichtmal in die Nähe des Palastes wollte, erst auf nachdrückliche Aufforderung flog er zumindest ein paarmal drumherum. Hinein traute er sich nicht, und ich konnte aus den gewonnenen Bildern leider nicht viel herauslesen, mir geht die Kriegserfahrung meines Bruders - und auch die der Söldnerine - völlig ab.

    Trotz allen Widrigkeiten entwickelte eben diese Söldnerine einen zumindest ansatzweise durchführbaren Plan. Drei von uns wollten mit Wehr und Waffen durch die Kanalisation schleichen, während der Rest oben die Audienz wahrnehmen sollte. Dabei sollte die audienzierende Gruppe den Beyroun solange hinhalten, bis die schleichende Gruppe zumindest in der Nähe wäre, um in den wohl zu erwartenden Kampf eingreifen zu können.

    Am nächsten Morgen, unsere Audienz war um 0900 angesetzt, schlichen wir alle in unterschiedliche Richtungen los. Ich und die Zofe sollten der Söldnerine beim Waffentragen durch die Kanalisation helfen, während der Elementarbeschleuniger, der Praiostagsmagier und die eineinhalb Elfen den Pferdekopf zur Audienz bringen sollten. Der Eingang der Kanalisation war dank eines einheimischen Führers leicht zu finden, unser Ziel war ein Schlafgemach im ersten Stock, welches erstaunlicherweise über die Kanalisation auf Kellerebene angebunden war, das Erdgeschoß ignorierend. Leider fanden wir den Ausgang nur mit großer Verzögerung, was aber unerheblich war, denn die Audienz-Gruppe hatte den Plan schon längst zunichte gemacht.

    Diese hatte sich als Sprecher ausgerechnet den Praiostagsmagier gewählt, weil der Elementarbeschleuniger sich im Umgang mit Menschen bislang recht ungeschickt angestellt hatte (unter anderem hatte er den Praiostagsmagier überhaupt erst ins Haus gelassen) und die eineinhalb Elfen ohnehin nichts zu sagen wußten. Schon am Eingang hatte diese Gruppe unerwartet Schwierigkeiten, denn sie hatten nicht nur ihre Waffen, sondern auch die Zauberstäbe abgeben müssen. Unserer Vollelfe war es wohl nicht verständlich zu machen, daß das unter Menschen so üblich ist, daher war sie gar nicht weiter vorgelassen worden, als sie ihre Waffen nicht abgeben hatte wollen. Der erste Ausfall, ohne daß überhaupt ein Streich geführt worden war.

    In der Audienz kurze Zeit später hatte der Beyroun unseren wahrheitsliebenden Zauberer mit vier nichteinmal besonders geschickten Fragen übertölpelt, so daß der Herrscher nicht etwa möglichst lang hingehalten wurde, sondern nahezu sofort die volle Wahrheit gesagt bekommen hatte. Immerhin hatte er sich bemüht: Das Fleisch war willig, aber der Geist war schwach. Wir waren zu diesem Zeitpunkt noch damit beschäftigt, den vermaledeiten Ausgang aus dem Kanal zu finden. So kams, daß sich die Audienzgruppe plötzlich einer Vielzahl an Wachen, einem gegnerischen Elementarbeschwörer und einer nicht weniger gegnerischen Hexe gegenübergesehen hatte. Zu alledem trug eine der Wachen eine Maske aus Hautfetzen und erinnerte unangenehm an den "Häuter", den wir bereits totgeschlagen zu haben glaubten. Zu Dritt, ohne Waffen, Zauberstäbe und vor allem, ohne unsere Unterstützung hatten sie natürlich sofort den aussichtslosen Kampf aufgenommen, anstatt Zeit zu schinden. Ein Feuerball des Elementarbeschleunigers wurde dank eines gegnerischen "Bewegungen stören" noch innerhalb des vom Praiostagsmagiers eilig aufgespannten Gardianums zur Explosion gebracht, richtete aber immerhin keinen nennenswerten Schaden an. Währenddessen hatte sich ein gegnerischer Fließsandgolem erhoben, den unser Elementarbeschleuniger mit einem eigenen Elementarwesen konterte. Mit dessen Hilfe ließ sich die Audienzgruppe in einer Steinmauer einsperren, dann gingen die beiden Erz-Elementarwesen völlig erfolglos aufeinander los. Der gegnerische Beschwörer deckte den Rückzug, während die Hexe, der Häuter und zwei weitere Wachen den Beyroun über den Hinterausgang nach draußen schaffen wollten. Aus diesem Hinterausgang war in diesem Moment gerade die Kanalisationsgruppe gekrabbelt.

    Als die an der Türe spähende Zofe die gegnerische Meute auf sich zukommen sah, schloß sie geistesgegenwärtig die Türe zwar rechtzeitig wieder, nur damit diese einen Augenblick später von den Gegnern eingerannt wurde. Wild entschlossen stürzte sich unser Söldnerinchen auf die Gegner und gab mir damit lang genug Zeit, einen Zwingtanz auf den Häuter, den Beyroun und einen Wächter zu werfen. In die freiwerdende Lücke drängten sich ein gegnerischer Wächter mit Armbrust und die Hexe war zu sehen. Um kein Ziel zu bieten warf ich mich zu Boden und tanzte meinen eigenen Zwingtanz mit - auch in der Hoffnung, diese Zauberfähigkeit auf irgendwen anders schieben zu können. Immerhin hatten Söldnerine und Zofe diese Magie nun schon öfters gesehen, und nie war die Auswahl der Personen, die soetwas hätten bewirken können, begrenzter als in diesem Zimmer.

    Der Kerl mit der Armbrust verfehlte unsere Söldnerine um Haaresbreite, diese stürzte sich an ihm vorbei auf die Hexe. Die wiederum entriß unserer Zofe den Kampfstab und verdrosch damit den Kerl mit der Armbrust, der versucht hatte, unserer einzigen Kämpferin in den Rücken zu fallen. Im Augenblick des größten Kuddelmuddels warf ich die Hexe und den Kerl mit der Armbrust mit einem weiteren Zwingtanz nieder, leider zu spät. Die Hexe hatte die gesamte Umgebung verflucht, so daß überall Tentakel, Mäuler und Krallen aus dem Boden wuchsen. Ich rettete mich aufs Bett, von dem ich hoffte, es sei groß genug, daß mich die Erscheinungen dort nicht würden greifen können. Auch die Zofe rettete sich aufs Bett, während unsere verletzte Söldnerin hinaus aus dem Raum und ins Treppenhaus floh, wo sie aus meinem Blickfeld verschwand. Um mich der Tentakel zu erwehren, benutzte ich Schubladen voller Schmuck und Unterwäsche aus einem nahen Schrank, die ich den Tentakeln um die nichtvorhandenen Ohren drosch. Keine der Schubladen überlebte einen einzigen meiner Schläge, wogegen die Tentakel davon kaum beschädigt wurden. Derweil ging der verhexte Stab auf die Zofe los und ich traute mich nicht, ihn einfach so einzufangen. Also stülpte ich ihm eine Decke über, was ihn tatsächlich und gegen meine Erwartungen zur Räson brachte.

    [Tatsächlich hatte nicht etwa die gegnerische Hexe, sondern unsere unscheinbare Zofe den Stab verhext, so daß dieser der Söldnerine zu Hilfe kam. Daß sich der Stab dann auf die Zofe selber stürzte, war ein unglücklicher Zufall, und nicht etwa ich mit meiner lächerlichen Decke beruhigte das verhexte Ding, sondern die Zofe selber. Ebenso wie ich, der seinen eigenen Zwingtanz getanzt hatte, verbarg die Zofe hinter einer Mauer aus Unscheinbarkeit ihr wahres Wesen. Natürlich dankte sie mir, der ich sie vor ihrem eigenen Stab "gerettet" hatte, überschwänglich, was ich ebenso natürlich mit dümmlichen Grinsen so hinnahm, mich als großer Held feiern ließ und aus der Sache folgerte, furiose hexenverfluchte Gegenstände könnten von ihrem Unleben befreit werden, indem man ihnen einem Vogel gleich ein Tuch überstülpt. Wortreich versicherten sich die beiden Lügner dann, wie schrecklich der Tanzzauber der Hexe sowie der verhexte Prügel gewesen seien. Ich bin mir sicher, die Zofe ahnte da bereits, wie es wirklich um mich bestellt war, hatte ich mich doch sehr viel weiter aus dem Fenster gelehnt mit meinen Fähigkeiten. Auch die Söldnerine mußte jetzt ahnen, daß ihre Gegner nicht zufällig immer das Zucken und Tanzen anfingen. Und ich Blindfisch konnte meinen Zauber noch nichteinmal auf die Zofe schieben, geschweige denn als das erkennen, was sie tatsächlich war!]

    So saßen wir da auf dem Bett und wareten auf unsere Rettung. Die kam dann auch in Form der Vollelfe, die als mächtigste Waffe den Praiosgeweihten mitgebracht hatte. Dem war es ein leichtes das vermutlich dämonische Kroppzeug zu vertreiben. Habe ich schon erwähnt, daß mir derzeit noch alle Möglichkeiten abgehen, etwas gegen dämonisches Zeug zu unternehmen?!

    Unsere Audienzgruppe hatte derweil den gegnerischen Elementaristen erschlagen, so daß am Ende des Tages alle relevanten Gegner tot waren. Unsere Angetöteten, die Zofe und die Söldnerine, wurden von der Vollelfe mithilfe einiger befreundeter ... Wichtel? ... versorgt, der Praiosgeweihte übernahm kommissarisch die Leitung des Dorfes und die vielen bewaffneten Dörfler verhinderten, daß die Sippe des Beyroun größeren Ärger machte. Wir dagegen plünderten an Informationen, was wir kriegen konnten. Die Magier durchsuchten die Bibliothek auf brauchbare Hinweise auf die Familie des Magiergrafen und stellten den Tortilla-Tetraeder sicher. Ich dagegen plünderte die Kammer der Hexe Shazandra, außer - endlich - Beweisen auf - leider - tulamidisch - fand ich noch $$ . Von den zwölf mal zwölf Dukaten, die uns der Priaosgeweihte netterweise für unsere großartige Hilfe auszahlte, sah ich dagegen nichts, denn unsere Herrschaft strich den Lohn selbstverständlich ein, zum Unterhalt der Villa, die sie geschenkt bekommen hatten.

    Auch ohne Blick in die Gedanken kann ich meinen Weggefährten ansehen, daß sie der Verrat des Praiostagsmagiers schwer getroffen hat. Abgesehen davon, daß er es mit seiner Wahrheitsliebe wesentlich weiter getrieben hatte als der Praiosgeweihte selber, wüßte ich zu gerne, wie er bisher überlebt hat. Wir befinden uns in einem Kriegsgebiet, wesentlich unübersichtlicher als im Svellt gegen die Orken, und er liefert uns dem örtlichen Machthaber, einer Hexe und einem feindlichen Zauberer aus, noch dazu völlig gegen den Plan und in einer Situation, in der wir getrennt sind. Mir ist klar, daß Gildenzauberer ihre Aktionen und ihr Eingreifen in die Welt gelegentlich nicht zu Ende denken, aber einen derart gefährlichen Idioten hatte ich in meinem ganzen Leben nur einmal erlebt.

    Dieser Idiot war ich selbst, als ich damals im Svellt in einem Anfall von "man kann über alles reden" einen orkischen Häuptling übernacht von seiner Sippe "ausgeliehen" hatte, diesen ins Freischärlerlager meines Bruders schleppte und darauf bestand, daß beide Parteien nun endlich ihre Differenzen ausdiskutieren sollten. Natürlich vermißten die Orks ihren Anführer beizeiten und folgten den Spuren, die ich reichlich hinterlassen hatte. Mein jugendlicher Leichtsinn führte zu einem toten Orkhäuptling, einem von einer Orkmeute gesprengten Freischärlerlager und zwei flüchtenden Brüdern, die gleichermaßen von den Orks und den Menschen dort sicher nicht mehr gut gelitten sind. Ich habe gelernt. Und trotzdem muß ich mir ernsthaft darüber Gedanken machen, ob dem Praiostagsmagier nicht unterwegs ein Mißgeschick widerfährt, denn ihn sehe ich im Moment als Hauptgrund, warum wir ständig scheitern oder nur mit viel Glück überleben. Wir haben es geschafft, weil der Zwingtanz soviele Feinde niederstrecken kann, nicht weil wir uns schlauer angestellt haben als unsere Gegner.

    Was, wenn unsere ausgebildeten Zauberer und Krieger mal keine Verwendung für einen Koch sehen und mich nicht mitnehmen wollen? Auf meine Kappe gehen nun ein Ziegelstein des Brunnens, das Bewußtsein des Bildes, der Mörder aus Zorgan, die Spionin und daß wir einen Teil ihres Rätsels haben, vermutlich der Sieg über die Meute des Häuters, daß der verrückte Eremit uns wieder freundlich gestimmt war und nun dieser Sieg über den Beyroun. Alleine zum Sieg über den Dämonengaul und den Vampir, dem Exorzismus des Kampfdämonen und zum Auffinden der Hexen konnte ich nichts beitragen. Frustrierend, daß jeder meiner Gefährten sicher ebensoviele Möglichkeiten gehabt hätte, wir uns aber solange gegenseitig blockierten, bis irgendwer die Nerven verliert und einfach mal macht. Und das, muß ich zu meiner Schande gestehen, bin derzeit üblicherweise ich. Zumindest habe ich es geschafft, meine Zusammenfassung hinter einem unsichtbaren Link auf das letzte Wort des Fließtextes zu verstecken.

    Während wir bereits unsere Abreise planten, vernichtete der Praiosgeweihte mithilfe eines bewaffneten Mobs die Schwarzen Weinberge nahe des Keshal Levtanjiat und bat uns, einen Brief an die Herrin von Zorgan zu überbringen, daß es hier noch eine Festung mit fünfzig bewaffneten Rotmänteln gäbe, die zu stürmen wir uns mit der Landwehr nicht getrauten. Wohl hätten wir sie besiegt, aber vermutlich zu einem relativ hohen Preis.

    Für diejenigen, denen mein Urteil zu einseitig und zu hart ist, gibt es wieder einen weiteren Blickwinkel, wieder von unserem Söldnerinchen:

  • Neben einigem Geplänkel gab es auch noch sinnvolle Informationen für uns. Unter anderem wußten die Hexen uns von einem alten Mann zu berichten, der angeblich irgendwas mit dem ... der ... dem Ding auf dem Bild aus unserem Keller zu tun hatte, das der Gesichtslose dem anderen Kerl gibt. Irgendwer nannte das Ding später einen Tetraeder, aber der Einfachheit halber werde ich es weiterhin "Ding" nennen. Die anderen benutzen ohnehin schon so viele Zungenbrecher, da muß ich mir nicht auch noch sowas antun. Dieser alte Mann, der das Ding analysiert hatte, wohnt nicht weit von hier. Den sollten wir also als nächstes aufsuchen. Unter anderem, weil er angeblich seinen Lehrling(?) vermißt.

    Mein Versuch, alleine mit einer der Hexen zu reden, brachte zumindest mir persönlich einige Infos. Ja, sie wissen davon, daß es die geheimen Druidenrituale gibt. Ja, einer von meiner Sorte war hier. Nein, er ist es nicht mehr. Alle Hexen haben Tiere. Auch Shazandra? Ja, sie hatte eine Katze, grauschwarz getigert. Hat sie sie noch? Kein Schimmer. Dürfen wir Shazandra beseitigen? Ja, aber die Hexen selber werden nicht mitmachen, da sie Gewalt ablehnen. Wer hat denn was von Gewalt gesagt? Wie können wir Shazandra schlagen, was kann sie? Wo hat sie ihre Schwachstellen? An dieser Stelle waren die Hexen recht ratlos - obwohl sie eine der ihren ist, konnten sie mir da nicht wirklich weiterhelfen. Zwar mit dem Verweis, daß Shazandra bei Dimiona noch eine ganze Menge mehr gelernt haben müßte, aber im Grunde bleibt sie ja dann trotzdem eine Hexe, oder?

    Während dem Gespräch flickten die Hexen - vermutlich mithilfe von Zaubern - unsere Verwundeten wieder zusammen. Die Technik würde mich ja interessieren, aber mein Meister hat mich damals schon gewarnt. Trotz aller Gemeinsamkeiten ist Hexenmagie wohl noch etwas vollkommen anderes als das, was wir betreiben. Wesentlich unlogischer und ungeordneter, aber mehr selbst- und jetzt-bezogen als unsere aus grauer Vorzeit tradierte und seitdem wohl wenig veränderte Art, Magie zu wirken. Unserem neuerworbenem echten Koch waren derweil die Bäume zuviel und die Handelspartner zuwenige, und er beschloß, weiterzuziehen.

    In der Hoffnung, daß irgendwem noch irgendetwas schlaues eingefallen wäre, was wir hätten fragen können, blieben wir weit länger als geplant. So zogen wir erst am nächsten Morgen weiter, diesmal in Richtung des alten Mannes, der das Ding analysiert hatte. Unsere Halbelfe führte uns auf verschlungenen Pfaden ziemlich direkt zu einer verfallenen Villa, die irgendein Schlaukopf mitten im Wald aufgestellt hatte. Glücklicherweise hatte sich der Wald das meiste davon bereits wieder zurückgeholt oder war gerade dabei. Unsere tollpatschigen Annäherungsversuche führten uns durch einen Wohnraum, eine Treppe hinab, durch ein perfekt ausgestattetes Alchimielabor (schon wieder!) und schließlich zu einer Türe, hinter der offensichtlich jemand saß und Flüssigkeit verschüttete. Das irre Kichern hab ich mir hoffentlich nur eingebildet.

    Da er auf unser lautstarkes, mehrstimmiges Schweigen keine erkennbare Antwort gab, rissen wir höflich die Türe auf, belegten den am Boden sitzenden Alten mit verschiedenen Zaubern und hielten ihn so ganz knapp davon ab, eine reichlich ausgestattete Bibliothek in Brand zu setzen. Unser Elementarbeschleuniger versteinerte den Mann, ich aber war einen Moment schneller und belegte den Herrn mit dem Zwingtanz, worauf er also zunächst zuckend zu Boden fiel und Feuerstein und Stahl von sich warf, einen Moment später dann versteinert vornüberkippte und - da diese Versteinerungssache nicht so besonders lange hält - danach gleich weiterzuckte und hüpfte. Leider verletzte er sich dabei auch entsprechend, da wir ihn fürsorglich ans Treppengeländer gebunden hatten.

    Während ich Erde holte, um das Lampenöl unschädlich zu machen, bemühte sich der Rest um den verletzten, versteinerten und nachher noch zuckenden Kerl. Allerdings analysierte unser Praiostagsmagier auch den merkwürdigen Zauber, der den armen Mann befallen hatte. Dabei kam heraus, daß es sich um den Spruch eines finsteren Druiden handeln mußte, der den Kerl just in dem Moment befallen hatte, als wir die Bibliothek stürmten. So ein Zufall aber auch. Und für mich eine eindeutige Warnung, nächstens überlegter vorzugehen. Offensichtlich können meine Gefährten meine Art der Magie von der ihren unterscheiden. Ich nehme mir vor, nur noch im Notfall einzugreifen. Zumindest gelang es unserem Praiostagsmagier, unter Einsatz all seiner Kräfte meinen Zauber zu brechen, wahrscheinlich nur wenige Augenblicke bevor er ohnehin seine Kraft verloren hätte. Dem Söldnerinchen wars zuviel Gezauber und sie schob lieber Wache vor der Tür, falls der böse Druide zurückkäme. Die Vollelfe dagegen rupfte wahllos Bücher aus dem Regal und besah sich die hübschen Buchstaben darin und die Edelsteine auf dem Einband. Die Zofe und die Halbelfe hatte ich etwas aus den Augen verloren, dafür wußte ich genau, wo sich der böse Druide versteckt.

    Zumindest unser Praiostagsmagier und der Elementarbeschleuniger halfen, unseren Gastgeber in sein Bett zu bringen und es kostete mich eine Stunde, in der ich mit Elfenzungen auf ihn einredete, um ihn halbwegs zu beruhigen und ihm die Situation zu erklären. Als ich ihm allerdings schilderte, wie wir ihn gefunden hatten, nämlich im Begriff, alle seine Bücher in Flammen zu setzen, erschrak er derart, daß er erstmal eine Weile lang alleine Rücksprache mit seinem Großen Geist halten mußte, währenddessen wir es uns auf dem Hof gemütlich machten. Derweil mußte ich über meinen bisherigen Lebenslauf und meine sonstigen Qualifikationen Auskunft geben, da der Rest nicht glauben konnte, daß jemand das Genie eines Koches und eines Barbiers und eines Baders (und noch eines guten Dutzends anderer Tarnberufe) in sich vereinen konnte. Obwohl sie eigentlich Recht hatten, haben sie mir meine Version wohl geglaubt.

    Einigermaßen sortiert und in frischer Amtskleidung - der Mann ist wohl Hesindegeweihter - stellte sich der Mensch vor, wir trugen ihm unser Anliegen vor und er konnte uns tatsächlich eine recht detaillierte Beschreibung des Dinges geben, das da in der Mitte des Bildes aus dem Keller zu sehen war. Er hatte das Ding nicht mehr, da sich der Beyroun das Ding (zurück)gestohlen hatte. Ich verstand nur die Hälfte von dem was der Geweihte da auf magisch von sich gab, aber unsere Vollzauberer zeigten sich recht interessiert. "Magisch" ist anscheinend tatsächlich eine Sprache, die man im Lande "Akademien" spricht, ich wollte es anfangs nicht glauben, aber offensichtlich waren die meisten Magier dort schon. Gleichwohl, hier die Analyse des Hesindegeweihten:

    "Der Tetraeder ist zweifellos hochmagisch. Mehrere dicke, beherrschende Kraftlinien und einige feine, die anscheinend darunter verborgen wurden. Die Kraft der dickeren Linien fließt in die Spitzen, während die der unbedeutenderen zu der Einbuchtung an der vierten Seite zu fließen scheint. Rein von der Kraftmenge hat dieses Artefakt einen kompetenten Magus ausgebrannt. Das Artefakt ist ein verworrenes Knäuel verschiedener Kraftlinien, die sich an wenigstens einem Dutzend Stellen kreuzen. Anscheinend gibt es zwei wirkende Zauber, die den Tetraeder in ein Übersetzungs- und Decodierartefakt verwandeln. Aber diese Linien liegen über einer chaotischen zweiten Anordnung. Die zweite Anordnung von Linien ist nicht mit der ersten verbunden. Der Schöpfer dieses Artefaktes muss wahnsinnig gewesen sein. Überdies zerfasern die Kraftlinien der zweiten Kraftanordnung an einigen Stellen. Das Artefakt ist unvollständig. Der zweite Kreislauf, der geschickt verborgene siebtsphärische Einflüsse aufweist (Domäne unbekannt), ist definitiv nur in Kombination mit einem weiteren Artefakt nutzbar. Offenbar beinhaltet der zweite Kraftlinienfluss eine Anrufung- und eine Kontrollkomponente. Das Artefakt (besser: die Artefakte) ermöglicht die Beschwörung eines Dämons - und die Erfüllung eines vorbestimmten Auftrages. Dieser Auftrag beinhaltet die klassischen Befehle SCHUTZ VOR ELEMENT und BEWEGE ELEMENT. Welche Domäne wird hier angerufen? Agrimoth, Charyptoroth ? Jedenfalls sorgt die Kraft des Artefaktes dafür, dass man einen sehr mächtigen Dämon einige Zeit kontrollieren kann."

    Desweiteren hatte er tatsächlich seinen Gesellen Hexindisander verloren, lediglich eine letzte Wortmeldung hatte er "empfangen": Shazandra, Herrin, Bhal'Khalil,Schwarzer Weinberg, Südosten, Keshal Levthanijat, gefangen,sterbe, tödliche Weinranken.

    Sowie wir "Schwarzer Wein" hörten, erinnerten sich *einige* von uns daran, daß sie davon genascht hatten. Im Zuge dieser Enthüllung und während der Diskussion, wie gefährlich das Zeugs doch wäre, wurde zufällig eine Flasche davon vorgezeigt, was zu einer starken ... Begeisterung unsererseits für das Zeugs führte. Glücklicherweise ging die Flasche zu Bruch, bevor wir - und auch ich - mich darauf stürzen konnten. Irgendwas macht das Zeugs mit uns, es gefällt mir gar nicht, wenn jemand oder etwas in meinen freien Willen eingreift. Es langt schon, daß ich das gelegentlich mit anderen Leuten tue.

    Wie auch immer der alte Mann die Botschaft seines Gesellen erhalten hatte, es gab darin auch einen Ortsnamen: Keshal Levtanjiat(?) Dort soll Schwarzer Wein wachsen, dort ist jemand vermutlich qualvoll zu Tode gekommen und es klingt allgemein gefährlich, nur Verrückte würden dorthin freiwillig aufbrechen. Das war also unser nächstes logisches Ziel.

    Bester Stimmung verließen wir den gefährlichen Wald, wo böse Druiden, gute Hexen und Sumpflöcher hausen. Zurück im Dorf löste unser Elementarbeschleuniger Faizal ein Versprechen gegenüber den Dörflern ein und befahl einem (Humus-?)Elementar, sich um die Felder der Dörfler zu kümmern. Außerdem vernichteten wir den Rest des Schwarzen Weins, den wir bei den Dörflern zwischengeparkt hatten und holten unsere Salamihopser wieder ab. Ich betrachte den Gaul zwar nun als "mein Eigentum auf Widerruf", trotzdem will es mir nicht recht gelingen, mich längere Zeit ohne Schmerzen im Sattel zu halten, so war ich für jede Pause dankbar. Außerdem hege ich den Verdacht, daß mein Gaul nicht etwa auf mich hört, sondern einfach nur den anderen Gäulen hinterherläuft. Aus Rache nenne ich ihn nun nach einem großen Heldenpferd "Pommes de terre".

    Und wenn wir schon bei haltlosen Verdächtigungen sind: Ich habe das Gefühl, die Söldnerine will mir etwas sagen, ich komm nur nicht drauf, was es ist. Abwarten? Nachfragen? Blick in die Gedanken? Ich glaube, ich muß einfach mal vorsichtig mit ihr reden. Und wenn wir schon beim Reden sind: Ich glaube, ich muß mir mal die Vollelfe ein bißchen anschauen. An der sind so viele Merkwürdigkeiten dran, ich frag mich, was die hier macht. Schreiende, fliegende und vor allem fliehende Schwerter, mächtigere Elementarmagie als unser Elementarist, schärfere Hellsicht als unser Hellsichtsmagier, undurchsichtiger als meinereiner, vollelfischer als unsere Halbelfe, vermutlich uralt, wunderhübsch anzusehen, einen gildenmagischen Zauberstab dabei, angeblich einen Djinn(?) als Vater (sowas gibts?!) und dabei habe ich sicher noch die eine Hälfte vergessen und die andere bislang gar nicht gesehen. Außerdem kann ich mich nicht erinnern, warum die eigentlich mit uns mitzieht - haben unsere "Herrschaften" die Dame eingeladen oder einen geheimen Handel abgeschlossen? Note to self: nachfragen. Wäre zu schade, wenn "Du siehst vertrauenswürdig aus, willst du dich uns anschließen?" sich einmal gegen uns kehrt - auch wenn wir von derdiedas Vollelfe bislang eher profitiert haben.

    Größtes Problem an dieser Stelle war der stinkende tote Pferdekopf, den keines unserer lebendigen Pferde tragen wollte. Nach langer Diskussion wurde beschlossen, daß ich dem Kopf das ganze Fleisch herunterkochen sollte. Da wäre ich nie drauf gekommen, aber ich bin ja auch nur ... Koch. Vielleicht sollte ich mich mal tatsächlich mit dem beschäftigen, was ich vorgebe zu sein. "Barbier" kann ich ja, aber der Rest? Ich bin kein geborener Rollenspieler!

    Nach wenigen Tagen Anreise gelangten wir in ein "Ferkinadorf", wo man uns freundlich darauf hinwies, daß unser Ziel von fünfzig bis an die Zähne bewaffneten "Rotmänteln" besetzt wäre, die uns dort sicher gerne in Stücke hacken würden. Ohne große Diskussion bliesen wir den Generalangriff ab und beschlossen stattdessen eine taktische Abreise zurück nach Malquis.

    Ich nehme mir vor, irgendwann unterwegs den Elementarbeschleuniger anzusprechen. Anscheinend kennt er mehrere von meiner Sorte oder weiß zumindest etwas über uns. Ich muß in Erfahrung bringen, was ich gegen Dämonen und ähnliches Kroppzeugs ausrichten kann. Weder bei denen, noch bei den Wasserleichen von vor zwei Jahren, noch bei sämtlichem anderen Übernatürlichem finde ich Anknüpfungspunkte für meine Art der Magie. Sie sind einfach nicht greifbar, obwohl offensichtlich vorhanden - ich verstehe das nicht. Ich scheitere nicht an hohen Mauern oder versteckten Zugängen, sondern da ist einfach nichts. Falls deren Geister tatsächlich nur aus Leere bestehen, macht mir das - ehrlich gestanden - ein bißchen Angst, denn das bedeutet, daß da noch eine Ebene HINTER der Magie steht, die die Handlungen steuert und an die ich nicht herankomme.

    Auf dem Weg dorthin überlegten wir uns jede Menge Schlachtpläne, wie wir nun schlauestens vorgehen könnten, um dem Beyroun doch noch die Informationen (wegen denen wir EIGENTLICH hier sind) zu entlocken, gleichzeitig aber möglichst unblutig Shazandra und den Beyroun von der Regentschaft zu ... erlösen. Kaum begegneten wir dem Praiosgewihten, rissen wir uns darum, ihm alle möglichen Details zu erzählen, die nun unweigerlich dazu führen, daß der Beyroun angeklagt werden soll. Ich verstehe nicht viel von solchen Anklagen, aber einerseits haben wir nicht den mindestens Beweis, andererseits hat da der Beroun noch um die fünfzig Gefolgsleute und eine böse Hexe, während der Praiosgeweihte außer uns nur siebzig Mann mobilisieren kann, morgen vielleicht noch ein paar mehr. Solch ein Kräfteverhältnis hat im Orkenkrieg immer dazu geführt, daß die eine Seite tot war und die andere in den nächsten Tagen gestorben ist. Ich hoffe einfach, die einzige, die sich auf das Kriegshandwerk versteht, denkt sich einen tollen Schlachtplan aus. Dann gibt es da noch eine Hexe auf der Gegenseite, und ich habe keine Ahnung, was die in solch einer Schlacht ausrichten können. Wir dagegen haben drei Zauberer, nämlich den Elementarbeschleuniger, den Praiostagsmagier und die Vollelfe. Ich hoffe einfach, die können die Hexe in Schach halten.

    Für unser kleines Rechenexempel, wieviele am Ende gegen wieviele kämpfen, ist auch nicht ganz unerheblich, wieviele der Rotmäntel aus der Festung sich wie schnell hier einfinden können, sollte sich Shazandra wie angedeutet tatsächlich mit denen im Bunde befinden. Zu Fuß ist die Festung schätzungsweise drei Tagesmärsche entfernt, wer weiß, über was für Fortbewegungsmittel die verfügen. Zu Gaul können die in einem Tag hier sein!

    Der Praiosgeweihte versucht immerhin, guten Eindruck zu schinden und überreichte uns als ungeplante Belohnung für die Tötung des Dämonengauls jedem 15 Dukaten, also auch mir, der ich nichts dazu beigetragen hatte außer im Weg zu stehen. Ich traue KEINEM dieser Zwölfgötterkerle über den Weg, nicht nur weil sie uns damals während der orkischen Besatzung im Svellt so schmählich im Stich gelassen haben, aber dieser Praiosgeweihte versucht es zumindest, nicht nur auf SEINER eigenen Seite zu stehen. Und offensichtlich ist er phexischen Plänen nicht ganz abgeneigt. Trotzdem schmetterte er bislang Pläne ab, den Beyroun unter einem Vorwand in den Tempel zu locken oder das Ziel etwas direkter anzugehen, ohne Beteiligung dessen Haudraufs. Ich werde meinen Gefährten vorschlagen, mich dem Beyroun als berühmter, wandernder Barbier vorzustellen und ihm kostenfrei Bart und Haupthaar zu scheren, und seiner werten Gattin die Frisur zu machen, wie es nun in Aranien überall üblich ist. Meine Gefährten dürfen gerne glauben, daß ich das tue, um die Augen offenzuhalten. Ich hoffe, daß meine Gefährten nicht direkt zu Plan B übergehen und alle Gegner einfach frontal angreifen. Tatsächlich gedenke ich natürlich ein paar Haare beider als Fokus zu erbeuten.

    Was ich dann damit anstelle, muß ich mir noch überlegen. Könnte ich meinen Gefährten soweit vertrauen, mich ihnen zu offenbaren, wären viele Pläne einfacher oder überhaupt erst durchführbar. Alle _wirklich_ hilfreichen Rituale und Zauber habe ich nur einmal bei meinem Lehrmeister ausprobiert, ich beherrsche sie nicht gut genug, um mich hier auf ein solches Vielleicht zu verlassen. Da wir den Praiosgeweihten bereits ins Vertrauen gezogen haben, fallen fast sämtliche "übliche" Vorgehensweisen der Angehörigen meiner Sorte aus. Wir gehen subtil vor und entfernen das krankhafte Element aus der menschlichen Gesellschaft oder heilen es, aber wir brauchen Zeit und Ruhe dazu. Sämtliche pseudophilosophische Betrachtungen und was-wäre-wenn-ich-diesen-Zauber-besser-könnte helfen nichts, wenn demnächst zwei halbe Dörfer aufeinander losgehen. Außerdem wollte ich mir die Magie zumindest in Sichtweite meiner Kameraden ja für den Notfall aufheben. Benutze ich NOCH einen Zwingtanz außerhalb des bösen Druidenwaldes, wird die Sache schon sehr verdächtig. Was mir grade auffällt: Hätte ich für die Zusammenfassung der Zusammenfassung keine weiße Schrift verwenden sollen, so daß sie erst sichtbar wird, wenn man sie markiert, zB mit STRG + A ?

    Für den eiligen Leser:

    Hexen berichten von altem Kerl, der den Tetraeder analysiert hat
    Wir gehen hin, er erklärt uns, was er gesehen hat
    Sein Geselle ist nahe der Festung [..] gestorben, wir wollen da hin
    Kurz davor stellen wir fest, daß wir dort vermutlich nichts ausrichten können
    Wir kehren nach Malquis zurück und berichten dem Praiosgeweihten
    Der möchte den Beyroun verhaften und anklagen, obwohl dieser 50 Mann unter Waffen hat
    Das klingt nach Bürgerkrieg, außer uns fällt ein schlauer Plan ein

  • Zusammenfassung Azina Spielabend 08.05.13
    Neuer Tag neues Glück. Das Glück kam in (Un-)Form eines überaus nettn traviagefälligen Zwerges, der uns Frühstück machte und mir tatsächlich Schnaps verkauft hat. Dachte müsst etz aufm Trockenen sitzen… wär ungemütlich g’wordn. Und der Zwerg hat gsehn dass ich n bissl humpel und dann wollt er mir nen komischn Trank verkaufn, von irgendeiner Quelle. son Schabernack mit Wunderwasser glaub ich aber net. So halb zwischn Schmerz und Gänseschnattern is mir dann der Gefangene eingefall’n. Der lebte tatsächlich noch, nur bei Verstand war er nich. Der Praiosmagier wollte ihn befragn, hat net hingehaun, der zähe Drecksack hat sich einfach net einschüchtern lassn und hat versucht jeden und alles zu beissen. Die zusammenhängenden drei Sätze die er zusammengebracht hat, warn aber nbissl beunruhignd. Er war fest davon überzeugt, dass seine Leute zurückkommen würdn, auch sein Anführer. Als ich ihm gsagt hab, dass der Matsch ist hat er gmeint dass er trotzdem zurückkommen würd. Anschließen wollte er uns auch net. Loncaros wollt ihn aufn Scheiterhaufn von einem Dämon befreien. Fand das net gut, so ein zäher Kerl wie der hat es net verdient so zu sterben. Den Göttern sei Dank, hat sich Loncaros doch überzeugn lassen, dass des net so schlau is. Dann hat der Kerl mich provoziert, war schon kuz davor mit ihm zu kämpfn oder ihn einfach umzulegn. Aber das wollt ich wenn ich ehrlich bin net…das hat mich so an alte Zeiten in Kunchom erinnert… das will ich net nochmal. Haben uns dann halt überlegt, dass wir ihn laufen lassen, damit er uns zu seinem Versteck führen tut. Is leider nach hinten losgegangen, als ich ihm ein paar verpasst hab, damit er möglichts viele Spurn für Firunja hinterlässt, hat er wieder das spinnen angefangen. Als er dann los war, hat er mich angegriffn anstatt zu fliehen. Irgendwann nachdem er mich n paar mal getroffen hat, hats mir endgültig gereich und ihm vor die Wahl gestellt dass er entweder etz sofort abhaut oder stirbt, darauf hat er nochmal zugehaun. Schade… jetzt is er tot. Khor mag ihn bestimmt. Aber der Gedanke dass diese Bastarde zurückkommen hat mich dann net los gelassn, das Dorf hat keine Verteidigungsmöglichkeiten. Für Palisaden fehlt es an Material und Männern, ein Graben zu ziehn, der wenigstens die Pferde aufhält, geht auch net, wegen den Feldern. Währenddessn hat Firunja von nem andren Bauern erfahrn, dass es eine halbe Tagesreise weiter n Bauernhof gibt, wo vor n paar Wochen n Bauer in den Wald is und nich mehr wiedergekommn is. Als wir grad drüber geredet haben, is uns aufgefalln dass die Zofe, die eigentlich für den Scheiterhaufn Feuerholz holen gehen sollte, noch net zurück is. Dann sin wir sie erstmal alle suchen gegangen. Firunja hat se gefunden, flennend auf nem Felsen. Weiß nich wieso die immer so viel heult, so shclimm geht’s ihr doch net…glaub die isn bisschn…ach ich weiß net.
    Die Magier und dieses Elfendings haben dann ne Höhle gefundn. Während wir uns draußn mit dem Zwerg unterhaltn ham, haben die die Höhle aufn Kopf g’stellt. Ich hab da net so ganz durchgeblickt, aber da war ein Dämon irgendwie in einem Kreis gefangen und die wollten den irgendwohin schickn und haben deswegen einen mords Aufstand getriebn. Fand das net gut, wenn der schon gefangen is, müssen wir doch kein Risiko eingehn, vorallem wenn wir nicht alle bei Kräftn sin. Erbeutet haben sie dann irgendso ein Trank zeugs. Ne kiste mit einem Wein, den die irgendwie so wunderbar fanden und ne Kiste mit Tränkn, die hab ich etz mal genommen, vielleicht kann man die noch g’brauchn. Aber Faisal is dann auf seiner Kiste Wein gesessn wie son Krautabhängiger auf seinem Tabakbeutl. War dann scho spät deswegn sin wir zurück. Hab dem Zwerg dann beim Kochn gholfn, war gut, der hat fürs ganze Dorf gekocht, echt n anständiger Mann. Mir is aufgefalln dass Hal ne interessante Art hat den Kochlöffl zu schwingen, irgendwie…männlich. Nacht war ruhig, nur der Zwerg schnarcht.

    Sind dann zum Bauernhof, wo der Mann verschwundn is, der wollt Feuerholz suchn gehen und is ausm Wald nich mehr zurückgekommen. Am Waldrand hingen da so komische Tonpfeifn und Spiegeldinger. Anscheinend zum erschreckn oder so. Jednfalls sind wir dann mal in den Wald und Firunja hat n bisschen Spuren g’sucht. Irgendwann war da so ne Katze und weil alle meinten dass Katzn mit Hexn zu tun ham, folgen wir der. Kamen dann zu so ner verlassenen Hütten wo lauter Dornengebüsch war. Bei der Hütte war noch son Grab mit frisch geschnittenen Blumen. Und dann hat jeder irgendwo welche Gestaltn gesehehn. Das Elfending, wo ich den Namen net aussprechen kann und die Zofe waren sich aber immer uneins in welche Richtung es geht. Letzlich is Firunja dann nochmal Spuren gefolgt, der wir dann gefolgt sin. Man ohne dem Mädl wärn wir echt aufgeschmissn. War die Richtung vom Elfendings. Sin dann zu Hüttn gekommen wo lauter Fraun verschiednen Alters warn. Sin anscheinen einer jungen „Tochter“ gefolgt, die dachte sie hätte uns abgeschüttelt. Die Älteste hat dann irgendwas komisches gelabert, von einer Schwester, von der wir geschickt sind aber die Tochter uns aufhaltn sollte und noch irgendwas und dass die junge Frau was dummes angestellt hat. Warn dann tatsächlich die Hexn die wir gsucht haben. Was Hexn und Zirkel miteinander zu tun haben kapier ich net. Aber irgendwie wurds dann chaotisch und dann
    meinte alle ich soll für uns redn. Man ich und redn, ich kann doch keine Leute anführn. Auf jedn Fall hab ich der Ollen dann da erklärt warum wir da sin und die meinte, dass sie für die Ernteausfälle schuld ham weil der Beirun ungerecht is. Und so ne olle Tochter is abtrünnig von denen und hatte was mit dem Dämonenpferd zu tun und is etz beim Beirun und tut ihn bezirzen und so. Irgendwie ham die Hälfte der Gruppe keine Ahnung wies im echten Leben zugeht und ham dann dumm wie ein Selemer Sauerbrot gfragt wie das mit dem Lehenszeug funktioniert. Ergebnis is etz, dass wir den Beirun anklagn wolln, geht aber nur mitm
    Praiosgeweihtn und die echte böse Hexe Shassandra auch. Oder die soll brennen oder keine Ahnung. Aber die Hexn wusstn was über unser Bild. Die große Szene in der Mitte is wohl hier in der Gegend irgendwie pasisert - Auf jedn Fall hat n alter verrückter Mann, der hier in der Gegnd wohnt, son Tetraeder irgendwie bekommen und den hat etz der Beirun. Was dieser Tetraeder is…keine Ahnung.

  • Es wird NOCH bunter. Außer der Vollelfe vom letzten Mal ist uns diesmal ein Zwerg zugelaufen. Sein größter Vorteil: Er kann wirklich kochen. Größter Nachteil: Er kann so gut kochen, daß er meine mangelnden Kochkünste einschätzen kann. Rahjanna ist bisher nicht wieder aufgetaucht, dafür hat sich der Vampir noch nicht wieder blicken lassen. Allerdings haben wir auch einen Toten zu beklagen. Der Gefangene wurde getötet, und das kam so:

    Nach dem Wecken und der großen Beratung, an der auch der Wanderzwerg teilnahm, versuchten "wir" zu beschließen, was denn nun mit dem Gefangenen zu tun wäre. Einem Verhör verweigerte sich der Mensch recht standhaft, unser Praiostagsmagier behauptete mal wieder, der Kerl wär von einem Dämon besessen und müßte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Um für sein Vorhaben Holz zu holen, scheuchte er sogar die Zofe in den Wald, die sich dort prompt verlief. Kaum war die Zofe weg, wurde selbstredend ein anderer Plan in die Tat umgesetzt.

    Der Traviagläubige (Ist die Göttin der Nahrungsaufnahme, glaube ich, also für Köche zuständig! Merken!) Zwerg versuchte, den Gefangenen zur Mitarbeit zu bewegen, indem er ihm Futter anbot. Anscheinend geht Liebe zumindest bei Besessenen nicht durch den Magen, denn der Gefangene wollte zwar gerne beißen, aber nicht das angebotene Futter, sondern den, der ihn füttern wollte. Zurück ans Reißbrett.

    Unsere Söldnerin und der Praiostagsmagier dachten sich einen besonders phexischen Plan aus, Satinav weiß, wie Herr "Recht-und-Ordnung" sich zu solchen Lügengeschichten hat überreden lassen. Die beiden versuchten, dem Gefangenen Angst vor der zu erwartenden Folter einzujagen und während einer geplanten Abwesenheit des Magiers versuchte die Söldnerin dann, aus gespieltem Mitleid den Gefangenen von seinen Fesseln zu befreien und wegzuscheuchen. Was der zum Anlaß nahm, die verletzte Söldnerin anzugreifen, solange niemand anderer zusah. Im Zuge dieser Auseinandersetzung kam der Gefangene zu Tode, wahrscheinlich hat er sie gebissen und ist dann an Alkoholvergiftung gestorben. Eigentlich hätte der Kerl wohl weglaufen sollen, und wir wären dann vermutlich seinen Spuren gefolgt, um den Rest seiner Bande aufzuspüren. Bis zum Entfesseln hat der Plan ja auch geklappt. Operation gelungen, Patient tot.

    Während die beiden also "böser Magier, gute Söldnerin" spielten, beschäftigte ich mich zum ersten Mal seit langem mit meinem dritten Tarngewerbe und wusch dem Zwergenkoch den Bart. Nur stutzen durfte ich ihn nicht, was ich dann auch meistens nicht tat. 15 Taler als Lohn für eine Stunde Arbeit können sich sehen lassen, oder? Vermutlich erhielt ich damit etwa ein zehntel der Münzen, die die Söldnerin an diesem Morgen für einen einzigen Schlauch Quittenschnaps beim Zwergen eingetauscht hatte.

    Zu unser aller Überraschung kamen wir nach wenigen Stunden langer Diskussion dann auf die Idee, daß wir ja eigentlich wegen der Hexen ausgezogen wären, nicht etwa wegen etwaiger Gefangener oder deren Bande. Und in einem Anfall von Geistesblitz fiel unserer Halbelfe auf, daß die Zofe schon seit einer ganzen Weile im Wald unterwegs wäre. In dieser Weile hätte sie schon ganze Wagenladungen an Holz finden müssen, und nebenbei erinnerten wir uns plötzlich daran, daß der Wald ja vielleicht gefährlich sein könnte. Irgendwer brachte auch einen vor drei Wochen aus dem Nachbardorf verschwundenen Bauern sowie Sumpflöcher ins Spiel. Ab da war klar: Wir müssen da auch rein!

    Während sich der Rest diskussionsbereit und später sogar aufbruchbereit machte, überredete ich einen ortsansässigen Vogel, mir als Späher zu dienen. Leider fand er nur die Zofe, nicht etwa eine der Hexen, auf die ich es eigentlich abgesehen hatte. Dabei bediente ich mich der Zauberkraft der Halbelfe. Ich bedankte mich später bei dem Vogel und entließ ihn aus meinen Diensten. Noch während ich ihn suchen ließ, brach die gesamte Karawane in den Wald auf, um die Zofe zu finden.

    Die Halbelfe nahm die Spur der Zofe auf und führte uns in nahezu gerade Linie in den relativ gut gangbaren Wald. Das einzige Hindernis waren Windspiele und Spiegel am Waldrand, die wohl abergläubische Bauern daran hindern sollen, in den Wald zu gehen, weil er gefährlich, voller Sumpflöcher und jetzt auch einer Truppe Irrer war. Kaum hatten wir die Zofe wiedergefunden, wollten die einen wieder aus dem Wald raus, die anderen weiter rein, um eine nahe Höhle erkunden.

    Das erwies sich dann tatsächlich als Glückstreffer, denn dort hatte sich vor langer Zeit jemand eingenistet, der sich auf die Alchimie verstanden hatte. Zumindest in einem der Räume gab es ein relativ weit ausgebautes Labor, von dem ich die meisten beweglichen Teile, die meine Neuerwerbung von Malquis ergänzen konnte, sofort einsteckte. Auch die Vollelfe versuchte sich aus dem, was ich übriggelassen hatte, ein mobiles Labor zusammenzustellen. In einem Nebenraum plünderte unser Elementarist noch zwei Kisten, eine davon mit fertigen Alchemika, eine andere mit Weinflaschen.

    Verkehrte Welt: Der Zwerg, der Elementarist und der Praiostagsmagier kosteten sofort von dem Zeug, während unsere versoffene Söldnerin der Versuchung widerstand. Um an die Kisten zu gelangen, hatten unsere drei echten Zauberkunden, der Elementarist, die Vollelfe und der Praiostagsmagier sogar noch einen Dämon ausgetrieben, der da in einem Kreidekreis gefangengesessen hatte. Nach langer Diskussion hatten sie sich für den profanen Exorzismus mittels eines Kampfdschinns entschieden.

    Da es keine weiteren Höhlen zu erkunden, Weinflaschen leerzutrinken oder Leute totzuschlagen gab, zog man wieder ins Dorf zurück. Der Kochzwerg machte seinem heimlichen Spitznamen alle Ehre und bereitete aus erstaunlich weitgereisten Zutaten ein erstaunlich schmackhaftes Mahl. Nur unsere Halbelfe wollte unbedingt Hühchen, also gab ich ihr Reis mit Pferdefleisch. Mit Hühnchengeschmack. Sollte sich diese Art zu kochen bewähren, könnte ich eine Art Schnellrestaurant aufmachen, welches nur eilig zuzubereitende, nahrhafte Komponenten verwendet, dafür allerlei Geschmacksstoffe einsetzt. Ich brauche nur noch einen Namen dafür ...

    Nach einer friedlichen Nacht brachen wir dann - nach der obligatorischen Diskussion und sanftem Druck - ins Nachbardorf auf, weil uns die Ideen ausgingen, was wir hier noch ausrichten könnten. Außerdem hatte ja jemand gesagt, aus dem Nachbardorf sei vor drei Wochen ein Mensch im Wald verschwunden. Klang, als könne da eine Horde Fremder im Handumdrehen etwas ausrichten und den Mann zurückbringen, der bestimmt drei Wochen im Wald überlebt hatte und dessen Spuren wir sicher noch finden würden. So war es dann auch ... fast.

    Einen halben Tag später kamen wir in eben diesem Dorf - genauer: diesem Haus - an, unterzogen die Bewohner sogleich einer peinlichen, wenn auch schmerzfreien Befragung und zogen noch am nächsten Tag in den Wald. Mangels Zauberkraft konnte ich leider nicht viel mehr ausrichten, als brav hinterherzutappeln und den anderen die Suche zu überlassen. Wie durch ein Wunder kamen wir nach einer Weile auf einer Lichtung an, auf dem eine verfallene Hütte stand und ein Grab daneben. Wir hatten die Nadel im Heuhaufen gefunden, immerhin ohne uns direkt im Anschluß auf deren Spitze draufzusetzen. Das Grab war erst vor kurzem gepflegt worden, und unsere scharfsinnigsten Begleiter, die Vollelfe und die Zofe, entdeckten dann auch gleich zwei Beobachter am Waldrand.

    Ohne einen Wimpernschlag zu zögern brachen wir sofort eine Fetzendiskussion vom Zaun, wer denn das nun sein könnte, was man mit demjenigen machen sollte und wer denn überhaupt mit ihm sprechen sollte. Unnötig zu erwähnen, daß derjenige längst verschwunden war, bis wir geendet hatten. Spuren konnten wir natürlich auch keine finden. Als wenig später wiederum ein Beobachter entdeckt wurde, ließen wir sogleich die Diskussion wieder aufleben, hätte ja sein können, daß jemand die Argumente von vor einer Stunde zwischenzeitlich vergessen hatte. Nachdem auch diesmal wieder die Diskussion weit länger dauerte als die Anwesenheit unseres Beobachters, mußten wir wieder nach Spuren suchen. Die waren erstaunlich leicht zu finden und führten uns direkt zu einem Hexendorf. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sowohl die Lichtung, als auch der Beobachter, als auch das Hexendorf nicht zufällig an genau den Stellen waren, an denen unsere nicht gerade wald-affine Truppe vorbeistolperte.

    Wir suchen in einem recht großen Wald die Hexen. Wir gehen zu dem einzigen Dorf, das eine direkte Verbindung zu einer Lichtung mit Hütte und Grab hat. Genau zu diesem Zeitpunkt befindet sich dort zufällig ein Beobachter. Nachdem wirs zweimal vermasselt haben, ihn anzusprechen, gibt es zufällig eine recht sichtbare Spur, die uns direkt ins Hexendorf führt. Und dort warten - potzblitz - tatsächlich die vier gesuchten Hexen auf uns, und spielen sogar noch ein wenig Theater vor: "Oh nein, sie haben uns gefunden" und "Sieh nur, du hast die unübersehrbare Horde Fremder direkt zu uns geführt, indem du hergelaufen bist, wie konnte das nur in einem Wald passieren, in dem wir schon seit Ewigkeiten leben und in dem wir uns wie in unserer Westentasche auskennen sollten?" Selbstredend glaubten wir sofort jedes Wort, brauchten lediglich ein paar viele Augenblicke, um vor den Augen der sich innerlich vermutlich kaputtlachenden Hexen einen Sprecher zu wählen, der dann (ohne uns vorzustellen) von uns anderen gekonnt ignoriert wurde, weil jeder eine Frage an die Hexen hatte, die ihm auf der Seele brannte. Wir müssen ein Bild abgegeben haben, das in die hiesigen Hexenlegenden eingehen wird.

    Trotz allem gaben sich die Hexen friedlich, als wir den Kerl erwähnten, der sich vor drei Wochen im Wald verlaufen hatte, eilten die vier sogar los und fanden ihn dann auch in einem Sumpfloch. Da wir ja so vertrauenswürdig waren, immerhin kannten wir uns nun schon seit einer halben Stunde, ließen uns die Hexen mit ihren Tieren und Hütten alleine. Während der folgenden Diskussion versuchte ich, mit den Hexentieren zu spielen, aber diese bewiesen mehr Verstand als alle anderen Anwesenden und Abwesenden und blieben auf Abstand.

    Nach der Rückkehr der Hexen folgte eine weitere Fragerunde, immerhin erhielten wir einige weitere Einblicke in die hiesige Politik. Tatsächlich hatten die Hexen den Hagelschlag ausgelöst, um dem Beyroun die Feldfrüchte nicht zukommen zu lassen. Nach Meinung der Hexen nahm sich der Beyroun so ziemlich alles, was die Dörfler nicht unmittelbar zum leben brauchten. Ganz nebenbei wird der Beyroun wohl noch von seiner Frau, einer Ex-Hexe namens Shazandra (und Tochter einer der Anwesenden) dieses Zirkels, beeinflußt. Sofort stürzten sich unsere Rechtsgelehrten auf den Fall und brachten nach wenigen Augenblicken aufopferungsvollem Studiums heraus, daß die Bauern hier keine Rechte haben und wir am besten den Praiosgeweihten von Malquis fragen sollen, was zu tun ist. Unser Praiostagsmagier hatte sogar den reichlich schlauen Einfall, den Befehl "Bestraft die frevlerischen Hexen" wörtlich zu nehmen und mit der Frau des Beyrouns anzufangen. Soviel Phexerei hätte ich ihm nicht zugetraut.

    Abgesehen davon, daß der Beyroun keinen besonders sinnvollen Eindruck auf uns gemacht hatte und die Hexen mehr oder minder dieses Bild bestätigt hatten, schienen so ziemlich alle einfachen Leute der Gegend die Hexen für harmlos bis nützlich zu halten. Gruppenkonsens scheint also nun zu sein, daß die Hexen gut, der Beyroun und vor allem seine Frau böse sind, und wir keine Ahnung haben, was wir dafür oder dagegen machen sollen. Ich frage mich, ob der Beyroun eine Rasur und die Frau eine neue Frisur haben wollen - kostenfrei, aber bestimmt nicht umsonst.

    Rein sicherheitshalber und weil ich niemandem traue, von dem ich nicht ein Haar habe, prüfte ich noch mit Einverständnis und unter den Augen der Hexen, nicht aber meiner Gefährten, die Gegend des Hexendorfes auf dämonische Verseuchung, konnte aber nichts feststellen. Dabei machten die Hexen den Eindruck, als wüßten sie, was genau ich da treibe, bevor ich es ihnen erklärte. Möglicherweise lebt also einer von meiner Sorte hier in der Gegend - woher sonst sollten die, die so selten über ihren Wald hinauskommen, von solch geheimen Ritualen wissen?

    Immerhin gibt es für die zynismusgeplagten Leser wenigstens einen weiteren Blickwinkel, nämlich den unseres Söldnerinchens: Click me hard

    Für den eiligen Leser:

    Gefangener tot
    In den Wald, Höhle gefunden
    Dort Dämon getötet und Alchimielabor geplündert
    Ins nächste Dorf, dort wieder in den Wald
    Hexen gefunden und deren Sichtweise erklärt bekommen
    Hexen gut, Beyroun böse, Frau des Beyrouns Ex-Hexe
    Wir planlos, der Praiosgeweihte solls richten
    Note to self: Hätte ich etwa die Zusammenfassung der Zusammenfassung an den Anfang stellen sollen?

  • Eine sehr TSAgefällige Angelenheit, jedesmal was Neues. Mein Forschungsobjekt, der Boroni, war mir abhandengekommen. Unser Weißmagier wirkte etwas abwesend. Und Rahjanna war ... keine Ahnung wo.

    In diesem Zustand hielten wir auf ein Dorf zu, um näher an den vermuteten Standort der pöhsenpöhsen Hexen heranzukommen. Mitten auf dem Weg wurden wir von ein paar finsteren Kerlen auf Pferden überrascht, denen nichts besseres einfiel, als uns anzugreifen - kein Schimmer, warum.

    Die Scherzbolde ritten im Abstand von ein paar Augenblicken auf uns ein, so daß wir sie schön der Reihe nach vom Gaul hauen, zaubern, oder sonstwas konnten. Wenn ich mich nicht verzählt habe, mußte ich erst einen Fußkämpfer, dann je zwei Wellen a zwei Gegner zu Pferd und dann nochmal einen Besonderen Gegner mit einem Zwingtanz belegen, um ihnen die Angriffslust zu nehmen. Dann wurden sie von unserer Söldnerin mit viel Elan in Stücke gehauen oder anderweitig entsorgt.

    Der einzige, der etwas länger standhielt, war wohl irgendetwas besonderes, der war auch der "Letzte", der meinen Zwingtanz abbekam. Und der hatte auch noch die Frechheit, den Zauber einfach abzuschütteln. Ich hatte etwas den Überblick verloren, aber ich glaube, der hatte zuvor schon unsere Halbelfische Jägerin und unsere Söldnerin erlegt hatte. Um zu verhindern, daß der Kerl weiterhin seine Metallwaffe ungefragt in anderer Leute Körper schlägt, ließ Faizal, unser Elementarist, dann einen besonders großen Feuerdschinn oder sogar einen Elementaren Meister auf den Gegner los, was zur gegenseitigen Annihilation führte. Natürlich nur die des Dschinnen und des "besonderen" Kerls, alle anderen blieben beinahe unverletzt oder starben zumindest nicht von dem Feuerball, der von diesem Ereignis ausging.

    Wir hatten also insgesamt 7 Gegner zerlegt, wovon 5 starben, einer in Rauch aufging und einer gefangengenommen wurde. Unsererseits haben wir eine Tote-und-Wiedererweckte Halbelfe, eine Söldnerin mit kaputten Bein und einen Neuzugang zu verzeichnen, ich bringe auf magischem Weg die nächsten paar Tage nichts zustande und unser Elementarist vielleicht auch nicht. Wenn jetzt der Vampir zurückkommt, um doch noch Rache zu nehmen, schauts übel aus.

    Den Toten gaben wir ein notdürftig aus Gras geflochtenes Boronsrad als Geleit, immerhin scheinen es Menschen gewesen zu sein. Anhand unseres Gefangenen stellte unser Weißmagier aber fest, daß irgendein Zauber auf dem Menschen liegt. Eine Halluzination im Kontext "Ich bin dein Vorgesetzter, sag mir alles, was du weißt" schüttelte der Kerl ebenso ab wie eine Stunde zuvor sein tatsächlicher Vorgesetzter den Zwingtanz. Ich bin mir zwar sicher, daß ich beide im magischen Griff hatte, aber sie konnten sich aktiv daraus befreien. Die Technik würde mich interessieren.

    Befragungen des Gefangenen ergaben lediglich, daß er weder auf Zauberei noch auf angedrohte und beinahe tatsächlich ausgeführte Folter anspricht. Lediglich eine unbestimmte Unbegeisterung uns gegenüber konnte der Weißmagier feststellen. Planlos sperrten wir den Kerl gefesselt in ein mitgebrachtes Faß und beließen ihn über die Nacht drin. Unternehmen die anderen einen erneuten Folterversuch, werde ich ihm unauffällig den Gnadenstoß geben.

    Unsere Gruppe lagerte die Nacht Über an einem kleinen Wäldchen, am nächsten Morgen machten wir uns auf in die nächstbeste Ortschaft, die unsere wiedererstandene Halbelfe erspäht hatte. Die Bewohner nahmen uns freundlich auf, trotz eines Gefangenen, unseres nicht gerade Vertrauenserweckenden Auftretens und vor allem des abgeschlagenen Pferdekopfes des Dämonengauls. Zumindest konnten uns die Dorfbewohner sagen, daß die Gruppe unserer Angreifer vom Vortag zu dem Haufen eines "Häuters" gehörte, vermutlich einer der vielen wildromantischen Freiheitskämpfer, die lieber heldenhaft in der Schlacht sterben oder einem höflichen Fragesteller einen Finger abzubeißen versuchen, als daß sie uns ihr Tun erklären würden oder ein paar einfache Fragen beantwortet hätten. Glücklicherweise haben sich diese Leute noch nicht durch taktisches Geschick hervorgetan. Ob dieser "Häuter", der Anführer dieser Gruppierung dem Kerl mit der Hautfetzen-Maske und dem Anderthalbhänder entspricht (und damit tot ist), wissen wir noch nicht und wenn sich sein Scherge weiterhin so dämlich anstellt und das Maul nicht aufkriegt, werden wirs auf profanem Weg auch nicht erfahren.

    Schlußendlich gab es da noch die merkwürdigen Person, die sich mitten in der Auseinandersetzung gezeigt und ausnahmsweise mal glücklich auf unserer Seite in die Prügelei eingegriffen hatte. Dem Äußeren nach ein Elf, mit eindeutigen Sprachschwierigkeiten unterwegs und mit einem schreienden und davonfliegendem Schwert unbewaffnet. Bisher gab es noch keine weitere Erklärung, warum derdiedas Elf mitgekämpft oder gar warum ersiees dann mit uns weitergezogen ist. Kommt noch oder ist bisher an mir vorbeigegangen. Zumindest scheint keiner was dagegen zu haben. Mitten im Feindesland: "Du siehst vertrauenswürdig aus! Möchtest du dich uns anschließen?!"

    Eindeutiger Bonus: 5 zusätzliche Pferde. Ich schau mal, ob eines davon mich mag. Reiten kann doch nicht so schwer sein, allerdings war ich noch nie auf einem Gaul gesessen ... kommt auch ein bißchen drauf an, ob die gnädigen Herrschaften mir das Pferd überhaupt als Beute lassen wollen - offensichtlich habe ich ja gar nichts zum Sieg beigetragen. Allein der Elementarist ahnt oder weiß schon, was ich wirklich bin, wohl aber nicht, was ich alles kann. Und ich muß mir endlich mal noch eine Methode überlegen, was ich gegen Leute oder Wesen - Dämonen zum Beispiel - mache, gegen die meine "Zauber gegen den Geist" gar nicht wirken. Dummerweise kann ich mir kaum vorstellen, Feuerbälle zu werfen oder Blitze zu schleudern.

  • Einen Spaziergang später lagerten wir im Hinterland von Malquis an einem See. Dabei machten uns ständig irgendwelche Viecher nervös, die aus einem nahen See krochen. In diesem See gabs eine Ruine, die unser Boroni und die Söldnerine erkunden wollten. Kaum angekommen wurden sie dort auch schon von einem menschenartigen Viech angesprungen. Das war nahezu unkaputtbar und brachte die beiden Forscher soweit in Bedrängnis, daß unser Söldnerinchen um Hilfe rufen mußte. Einer der Magier beschwor auch noch ein füchrterlich helles Licht, damit wir wenigstens irgendwas sehen konnten. Derweil eilte die Halbelfe den anderen beiden zu Hilfe, während Rahjanna erst noch umständlich eine Rüstung anlegen mußte. Weder ich noch unser Weißmagier waren eine große Hilfe.

    Leider erwischte das Wesen unsere Halbelfe unglücklich, warf sie zu Boden und begann, Zähne in deren Hals zu schlagen und das Blut zu trinken. Als klar wurde, daß profane Waffen nichts würden anrichten können und die Halbelfe beinahe schon den Flug übers Nirgendmeer angetreten hatte, nahm uns unser Boroni das Versprechen ab, ihm nichts zu tun, wenn er im Gegenzug den Vampir auschalten könnte? Da selbst die Elementare Walze von Faizal nichts gebracht hatte, waren wir natürlich einverstanden oder sprachen uns zumindest nicht dagegen aus, da offenbarte uns unser "Mitstreiter", daß er ebenfalls ein Vampir sei und warf sich auf den Feind. Halb entsetzt, halb fasziniert sahen wir dann zu, wie unser Boroni sich mit dem Viech prügelte und es letztendlich tötete, indem der eine Vampir den anderen aussaugte. Eilig versorgten wir Firunja, während Rahjanna sich auf Vampir, der bis eben auf unserer Seite gestanden hatte, um das namenlose Ding im geschwächten Zustand zu töten. Zwar hatte es guten Willen gezeigt, indem es Firunja "geheilt" hatte, aber es war ein Vampir - ein Monster.

    Leider offenbarte uns hier der Gott des Lichts seine Abneigung gegen gebrochene Versprechen. Da auch Rahjanna daran beteiligt war, wollte ihre praiosgeweihte Klinge den Bruch des Versprechens nicht mittragen und barst ihr in den Händen, als sie versuchte, ebendiese in "unseren" Vampir zu stoßen. Meiner Meinung nach irrt der oberste Gott an dieser Stelle, den Schutz eines Vampires, eines namenlosen Blutsaugers, kann er sich doch unmöglich auf die Fahne geschrieben haben? Da ich aber keine Möglichkeit sah, das Wesen niederzuwerfen, hielt ich mich einfach so bedeckt wie möglich. Da auch der Rest - wohl froh, irgendetwas überlebt zu haben - nicht eindeutig Partei ergriff, schlich sich in der Nacht Rahjanna von dannen, wohl in der Meinung, "wir" hätten sie verraten und Praios hätte sie verlassen.

    Ich muß sagen, mir behagte die Aussicht auch nicht besonders, nachts in der Nähe eines Vampires zu lagern. Und hatte er sich noch so freundlich gezeigt oder uns sogar geholfen. Ich weiß nicht viel über Vampire, nur das, was mein Meister mir über Zauberkreaturen und Werwesen erzählt hatte. Das war leider nicht viel mehr, als was das Volk von allerlei Viechzeuch glaubt. "Unser" Vampir zum Beispiel hatte sich wiederholt dem Sonnenlicht ausgesetzt, er hatte einen Schatten und er konnte aus eigenem Antrieb fließende Gewässer überqueren. Dann gab es da noch eine Geschichte, die mir mein Vater über die Belagerung von Greifenfurt erzählt hatte, dort soll auch während der Orkenkämpfe ein Vampir in der Stadt umgegangen sein und dem dortigen Statthalter Probleme gemacht haben. Andere Geschichten von einer Vampirplage im Weidener Land oder von einem Obervampir in der Schwarzen Stadt Al'Anfa wurden mir nur von Händlern zugetragen und würde ich eher ins Reich der Geschichtenerzähler als der erzählten Geschichte dieser Orte einsortieren. All das half leider nichts gegen das Monster an unserer Seite, bei dessen Kräften wäre wohl keiner von uns nah genug herangekommen, um ihn zu enthaupten oder einen Pflock durchs Herz zu stoßen.

    Ab diesem Moment brachten wir mehr Zeit damit zu, Vorsichtsmaßnahmen gegen "unseren" Vampir zu ergreifen, als uns irgendwelchen Aufgaben zu widmen. Immerhin hatten wir noch die Kraft, das Versteck des nunmehr toten gegnerischen Vampires zu durchsuchen und fanden zu unserer Überraschung außer drei leeren Särgen ein hübsch eingerichtetes alchimistisches Laboratorium. Leiderleider konnte wir es nicht mitnehmen, also merkte ich mir die Stelle und schickte später einen Rollkutscher vorbei, der mir das Labor nach Zorgan transportieren sollte. Auch wenn das Monster beteuerte, es stünde auf unserer Seite, glaubten wir ihm kein Wort. Da wir aber noch keine Möglichkeit hatten, etwas gegen es zu unternehmen, konnten wir nicht verhindern, daß es weiterhin mit uns reiste. Nichteinmal der götterfürchtige Weißmagier ergriff irgendwelche exorzistischen Maßnahmen, die ich mir hätte abschauen können und Rahjanna war nicht mehr zu sehen. Auch unsere Halbelfe, die ja gebissen worden war, beobachteten wir argwöhnisch, ob sie sich in einen Vampir verwandeln würde. Ich nahm mir vor, sie bei den ersten Anzeichen von Vampirismus zu erlösen, aber es zeigte sich nichts, was darauf hingedeutet hätte.

    Unsere eigentliche Aufgabe war aber die Vernichtung des Dämonenpferdes, der wir uns ab da zumindest offensichtlich widmeten, während jeder seine Pläne schmiedete. Unsere Halbelfe versuchte, Spuren zu finden, so kreuzten wir ziel- und planlos durchs Hinterland von Malquis. Gelegentlich fanden wir zwar alte Spuren, von unserem Ziel, dem Dämonengaul, war nichts zu sehen. So kamen wir eines Tages an ein Gehöft, wo der Dämonengaul alle Pferde entführt hatte. Dort schickte man uns in eine Richtung los, in der wir dann auch neuere Spuren fanden. In einem Nest entdeckten wir einen toten Gaul, wenig später stießen wir in einer Art Bergwerk auf das aktuelle Lager des Monsters. Wir folgten der Spur in eine Hügellandschaft, dort wurden wir dann aus heiterem Himmel von dem Ding angefallen. Allerdings merkte es schnell, daß wir ihm über waren, so brach es die Attacke bald ab und verschwand zwischen den Hügeln. Wir folgten ihm, und entweder trieben wir es zufällig in eine Sackgasse, oder es hatte sich verlaufen. Oder es hatte mal ein Plan meiner Gefährten geklappt, und ich hatte es nicht mitbekommen. Auf jeden Fall rannte es dann plötzlich aus einer Schlucht erneut auf uns zu.

    Als schnellstes reagierte unsere Söldnerine und stürmte dem Monster ansatzlos entgegen. Ich versuchte, es per ZWINGTANZ und HERR ÜBER DAS TIERREICH zu erwischen, aber für ersteren fand ich mal wieder keine Ansatzpunkte und zweiterer gelang mir nicht innerhalb der Reichweite. Dann war das Viech vorbei, es hatte zwar einen schweren Treffer von der Söldnerine erhalten, diese aber im Gegenzug vollständig über den Haufen gerannt. Auch der Rest hatte mit allem draufgehauen, was ihm zur Verfügung gestanden hatte, aber kaum Effekt erzielt. Nur der Weißmagier hatte ein brennendes Schwert herbeigezaubert und dem Monster damit einen Streich verpaßt. Das und vor allem die Begegnung mit der Söldnerine bewogen das Monster zur Flucht, in einer Geschwindigkeit, die keiner von uns halten konnte. Keiner, bis auf unser eigenes Monster, das dem Gaul hinterhersetzte und es in einiger Entfernung zur Strecke brachte. Wir holten auf, schlugen dem Gaul weisungsgemäß den Kopf ab und nahmen ihn mit.

    Wir verbanden alle Wunden, vor allem die der Söldnerine und lagerten bis zum nächsten Morgen. Dann zogen wir weiter, dem Hexenwald zu. Anscheinend hatte noch in der Nacht "unser" Monster die Zeichen richtig gedeutet und machte sich wohl davon, zumindest sahen wir vorerst nichts mehr davon. An dieser Stelle sei dann der Fairneß halber erwähnt, daß "unser" Monster gleich drei Heldentaten vollbracht hatte. Es hatte den gegnerischen Vampir erlegt, Firunja geheilt und nun das Dämonenpferd erschlagen. Obwohl es uns damit sehr genützt hatte, es war immer noch ein Vampir - ein Monster.

    Zusammenfassung für den eiligen Leser:

    Aufbruch aus Malquis
    Lager am See mit Wasserviechern
    Vampirkampf
    Rahjanna geht
    Aufbruch in Richtung Dämonenpferd
    Spuren
    Bauernhof mit toten Pferden
    totes Pferd in Höhle
    Kampf mit Dämonengaul
    Söldnerin platt
    Vampir hinter Dämonenpferd her
    Dämonengaul platt
    Vampir verkrümelt sich

  • Eine Reise, die ist lustig und beginnt üblicherweise mit einigem Streß, Verwirrung und Planlosigkeit. Wir setzten dem ganzen noch die Krone auf, indem wir nicht mit Wetter, Wegen und Räubern zu kämpfen hatten, sondern hauptsächlich mit uns selber.

    Die versoffene Söldnerin versuchte, zwischen allen Fraktionen zu vermitteln, aber da sich alle im Recht sahen, blieb es bei dem Versuch. Im Endeffekt brach Rahjanna dann ohne uns auf und wir ohne sie, allerdings beide mit dem gleichen Ziel Malquis. Eine Einladung, ein Strauß Rosen und eine Entschuldigung, ohne Schuld zuzugeben, verpaßten Rahjanna um wenige Augenblicke.

    Dann brachen auch wir planmäßig auf, Koch und Zofe und Weißmagier mußten mit. Knapp eine Stunde von Zorgan entfernt trafen wir dann wieder auf Rahjanna, zusammen mit einem bislang unbekanntem magischen Leibwächter. Erneut versuchte unsere Söldnerin relativ erfolgreich diesmal, Rahjanna zu besänftigen. Bis auf ätzende Kommentare ihrerseits und das Fehlen gegenseitiger Entschuldigungen allerseits war also "alles wieder gut".

    Auf dem bestens geplanten, aber weitgehend ereignislosen, Weg kamen wir gut vorran, wenn auch nur in Fußmarschgeschwindigkeit. Ein BLICK DURCH FREMDE AUGEN zeigte mir, daß auch die Spionin auf dem Weg nach irgendwohin war, sie hatte gerade eine relativ große Flamingokolonie betrachtet. Wenige Tage später kamen wir an solch einem Haufen Flamingos vorbei, die exakte Stelle konnte ich aber nicht finden. Wenige Tage später das gleiche Spiel dann mit einem über Mangrovenwäldern fliegenden Drachen. Auch wenn ich wieder die Stelle nicht finden konnte, war ich mir relativ sicher, daß die Spionin ebenfalls auf dem Weg nach Malquis war.

    In Malquis selber trafen wir auf einen relativ vernünftigen Geweihten des Praios und einen relativ planlosen Geweihten der Peraine. Fast überflüssig zu erwähnen, daß sich die Rahja nahestehende Kriegerin Rahjanna dem hemdsärmeligen Praiosgeweihten, der in seiner Predigt dazu aufgerufen hatte, den Rahjatempel wieder aufzubauen, in den Weg stellte und mit ihm stritt, ob die Blumen in den Ruinen des Rahjatempels ausgerissen werden dürfen oder nicht. Unsere Elfe ging das Fest der drei Mütter feiern, unser Boroni hörte sich geduldig den aktuellen Tratsch an, ich ging dem Perainegeweihten zuhören, der Rest ging auf Erkundung oder tat irgendetwas anderes, vermutlich genauso sinnfreies. Irgendwer hatte den Praiosgeweihten gebeten, eine Audienz beim aktuellen Beyroun (ein lokaler Adliger) zu organisieren, was dieser auch noch am selben Tag hinbekam.

    Der wohlbeleibte Beyroun ließ sich während der gesamten Audienz mit teuren und vor allem vielen leckeren Sachen von einer hübschen Dienerin füttern, während sein Volk draußen hungerte. Ein ähnliches Bild wie das, das wir im Keller gefunden hatten, hing hinter ihm als Zierde an der Wand. Unseren Wunsch, das Archiv durchgraben zu dürfen, wollte er nur gestatten, wenn wir ihm zwei Gefallen täten. Einerseits sollten wir einen bösen Hexenzirkel bestrafen, der angeblich durch Flüche dafür gesorgt hatte, daß auf den Feldern kaum noch etwas wachsen würde. Zum zweiten sollten wir ein dämonisches Pferd töten, das einen Teil seines Herrschaftsgebietes unsicher macht. Wir glaubten ihm weder das eine noch das andere und wollten lieber selbst Nachforschungen anstellen.

    Die Möglichkeit, gegen seinen Willen das "Palast"-Archiv zu erkunden, wurde mit keinem Wort erwähnt, obwohl uns zahlreiche Möglichkeiten auch magischer Art zur Verfügung gestanden hätten. Die Spionin hatten wir bislang nicht wieder entdeckt. Der Geweihte des Praios war mir eher sympathisch, der Beyroun eher nicht. Die Stimmung in der Truppe war eher planlos als düster, warum Rahjanna und der Weißmagier uns trotz ihrer offensichtlichen Charakterschwächen immer noch begleiten, ist mir ein Rätsel. Unter normalen Umständen hätten wir uns von denen vermutlich längst getrennt.

    Mangels Alternativen blieben wir aber zusammen, zumindest hatten wir ein Ziel, dem wir uns widmen konnten. Wer weiß, womöglich würden Rahjanna und der Weißmagier bei diesen speziellen Aufgaben sogar nützlich sein. Gegen Dämonen kann ich weder mit meinen Kochkünsten noch mit meiner Magie etwas ausrichten. Ich hoffte einfach, wir schlügen uns nun nicht einfach mit Halali in den Wald, töten alle "Dämonenpferde", "Hexen" und Unbeteiligte, die wir finden könnten, ohne ein Mindestmaß an Überlegungen anzustellen, was wir da treiben würden und welche Auswirkungen es haben könnte. Meine Stimmung war deutlich gesunken und ich erwartete, daß die ersten Schwierigkeiten uns komplett auseinanderdividieren würden, ich habe seit dem Aufbruch die Klappe gehalten und werd es weiterhin tun, speziell seit Rahjanna wieder mit uns reist.

    Zusammenfassung für den eiligen Leser:

    Rahjanna wiedergefunden
    Spionin ebenfalls auf dem Weg nach Malquis
    Praiosgeweihter in Malquist ist gut
    Beyroun in Malquis ist böse
    Zugang zur Bibliothek im Tausch gegen zwei Aufgaben
    Spannungen innerhalb der Herrschaft, aber keine Entladung

  • Kaum waren die Praioten abgezogen, die unser Weißmagier vergeblich, unsere Rahja-Kavaliera dann tatsächlich angeschleppt hatte, wurde umgehend besprochen, eine große Besprechung abzuhalten, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Um entsprechende Argumentationsgrundlagen zu schaffen, sind dann natürlich alle sofort in unterschiedliche Himmelsrichtungen entfleucht. Der eine ging eine Mondsilbersultana (anscheinend eine Art geheime Auftraggeberin, die alle außer mir bereits getroffen hatten) informieren und erhielt dort von der Wache ein Kopfgeld von 75 Denar für den Mörder.

    Natürlich wurde das nicht etwa an den Koch ausgezahlt, der unter Einsatz seines Lebens den Kerl gefunden hatte, sondern es wurde gewinnbringend in Statuen, Türklopfer und wasweißichnoch investiert. 75 Denar sind 150 Dukaten, das wären zehn Monatsgehälter gewesen. Hatte ich mich am Anfang noch gefragt, was ich mit dem vielen Gold aus meinem Gehalt anfangen sollte, befand ich diese Vorgehensweise allerhöchst ungerecht und beschloß, künftige Mörder gleich jemandem auszuliefern, der auch meine Leistungen anerkennen würde. Ich nahm an, daß meine Herrschaften eben nicht - wie ich - aus einer Tradition kamen, in der nur persönliche Leistung zählt.

    Am Abend dieses Tages wurde dann eine große Besprechung anberaumt, die die Hausbesitzer unter sich führten. Dabei wurden verschiedenste Themen angeschnitten, aber keines gelöst. Unter anderem ging es darum, daß unser Elementarist nach Elburum (oder wars nun doch Malquis?) ziehen wollte, weil er Elemente dieser Städte auf dem Bild entdeckt hatte. Und daß er die Kammer magisch versiegelt hatte, so daß ohne ihn keiner mehr hineinkam. Das paßte den anderen Hausbesitzern naturgemäß gar nicht. Ein Gespräch über gemeinsame Ziele und Vorhaben kam gar nicht zustande. Rahjanna weigerte sich zurecht, das Haus unbewacht und voller Rätsel zurückzulassen, um nach irgendwohin zu ziehen, wo man vielleicht vielleicht einen Hinweis auf einen Hinweis hätte finden können.

    Gegen Ende ging es darum, daß wir die Spionin schnappen wollten, die ich gesehen hatte. Ich durfte die Spionin beschreiben und wir berieten, was denn mit ihr zu tun wäre. In dem Moment flog die Türe auf, ohne daß jemand hereinkam. Die meisten reagierten richtig und vermuteten einen Unsichtbaren, den wir aber nur bis zum Tor verfolgen konnten, da ich zu lahmarschig, die Elfe keine Zauberkraft mehr hatte und die, die einen Unsichtbaren hätten sehen können, zu lange mit zaubern beschäftigt waren. Die Söldnerin wurde dann mit der Einstellung von Wachpersonal beauftragt.

    Ich suchte derweil die Gänge des Hauses nach Haaren oder anderen Fokusmöglichkeiten unseres unsichtbaren Besuchers ab. Der Verdacht, daß der Unsichtbare die Spionin gewesen war, wurde da bereits immer wieder von verschiedenen Seiten geäußert. Schlußendlich fand ich die Spionin dann mithilfe des BLICK DURCH FREMDE AUGEN in einer nahen Unterkunft und brachte sie dank BANNBALADIN in eine Taverne, wohin ich auch unseren Elementaristen bestellte. Dort stellten wir ihr ein paar Fragen, danach ließen wir sie wieder laufen. Wir erfuhren ihren Namen "Kelbara", daß sie an einem Rätsel arbeitet, das vermutlich mit unserem Kellergeheimnis zu tun hat und daß sie magisch begabt ist, sie uns ihr Siegel nicht zeigen will. Außerdem erbeuteten wir das Rätsel, an dem sie rätselte.

    Zurück im Haus berichteten wir, allerdings war Rahjanna gar nicht begeistert über unseren Erfolg, unter anderem weil wir wieder eigenmächtig irgendwas getan haben und natürlich weil wir die Spionin nicht mitgebracht hatten. Mein Versuch, Faizal dazu zu überreden, zu behaupten, er hätte dank seiner Magie die Spionin gefunden, um mich zu decken, schlug dank der mangelnden Wahrheitsverdrehungskünsten des Elementaristen fehl.

    Auf dem Weg, die Wahrheit aus mir herauszubekommen, wurde ich auf der Treppe aus heiterem Himmel von einer tobenden Rahjanna gegen die Wand geworfen. Ich hätte nicht gedacht, daß eine bisher so auf Selbstbeherrschung und Lebensart bestehende Kriegerin, die sich ritterlichen Idealen verschrieben hatte, daß sie aus heiterem Himmel, ohne Anklage oder Möglichkeit, Stellung zu nehmen einen waffenlosen Untergebenen mißhandelt. Statt daß sie sich erklärt hätte oder mich zumindest irgendetwas gefragt hätte, was sie denn jetzt gewollt hätte, zog sie wortlos ab und überließ mich dem Boroni und der Halbelfe, die beide genauso ratlos waren wie ich. Außer meinem verletzten Ego ist an dieser Stelle zwar nichts passiert, allerdings verzichtete ich fortan auf jegliche Vertraulichkeiten zu Rahjanna. Ich kann mit ehrenhaften Leuten umgehen, ich kann mit ehrlosen Gesellen umgehen, aber ich tue mich schwer mit Leuten, die das eine für sich in Anspruch nehmen, nach dem anderen aber handeln.

    Während der Rest dann weiter an dem von Kelbara erbeutetem Rätsel rätselte, zog Rahjanna die Konsequenzen aus dem Chaos, und machte sich alleine auf den Weg. Sie zog vollständig aus dem Haus aus und residierte ab sofort woanders. Außerdem möchte sie auf einmal ins Yalaid reisen. Der Rest versuchte, einzelne Sätze des Rätsels zu lösen, meine Erkenntnisse teilte ich dem Elementaristen mit. Daraufhin wollte auch er aufbrechen. Die Bediensteten, also ich und eine der Zofen, sollten mitgenommen werden, damit sie in Abwesenheit der Herrschaften nicht irgendwelchen Quatsch machten.

    An dieser Stelle lohnt es sich, eben dieser Zofe ein paar Worte zu widmen. Sie hatte offenbar in der Vergangenheit bei einem Brand einen Großteil ihrer Hautoberfläche eingebüßt und war seitdem entstellt, dementsprechend still und unscheinbar gab sie sich auch, am liebsten wäre sie wohl unsichtbar gewesen. Lediglich mit dem Dschinnenwesen, das unseren Garten umgestaltete, schien sie sich anzufreunden. Später schloß sie dann wohl noch Freundschaft mit einem Eulenvogel, ich vermute, die Halbelfe hatte ihr diesen "Freund" abgerichtet.

    Am nächsten Morgen kam Rahjanna dann mit einem bisher unbekannten Rahjageweihten namens Assad oder Assabad, der unbedingt das Bild sehen wollte. Elementarist und Halbelfe zeigten es ihm. Dabei wurde im Kellerraum ein Geist, der Baumeister des damaligen Magiergrafen, gefunden und ohne größere Befragung freigelassen, was wiederum Rahjanna zurecht zur Weißglut brachte, sie aber mangels Anwesenheit nicht verhindern konnte, weil sie obengeblieben war. Der Rahjageweihte meditierte ein bißchen, schnitt sich am Bild und ging dann ohne offensichtliche Erkenntnisse wieder, während der Elementarist sich derweil über die Bibliothek dort unten hermachte.

    Nachdem Rahjanna wieder gegangen war, planten die planlosen Hausbesitzer eine Reise ins Yalaid, genauer nach Malquis. Und ich überlegte mir, als Koch Gefahrenzulage zu verlangen, weil ich mich ständig mit Mördern, Spionen, Rahjageweihten und ehrlosen Kavalieras rumschlagen mußte!

    Für den eiligen Leser:

    große, fruchtlose Besprechung
    Besuch durch Unsichtbaren
    Besuch des Unsichtbaren
    Rätsel der Spionin
    Rahjanna schlägt den Koch
    Auszug Rahjanna

  • Ein bißchen Frieden ist anscheinend ein bißchen zuviel verlangt. Da keiner eine Ahnung hatte, was denn nun mit dem Geheimraum anzustellen wäre, ging man zunächst wieder seinen eigenen Angelegenheiten nach. Eine dieser Angelegenheiten war die Einladung auf eine Hochzeit. Eine sogenannte Rosenkönigin und ihr Galan würden demnächst den Traviabund eingehen, und meine Herrschaft war natürlich eingeladen. Abgesehen davon, daß es sich wohl eher um einen Rahjabund handelte, brachten wir alle das Fest auf die eine oder andere Weise hinter uns - ich zum Beispiel in den Armen einer hübschen Frau, die ich diesmal nicht in ein Zimmer einer Absteige mitnehmen mußte, sondern in mein großzügiges Gemach neben der Küche, noch dazu in einer beeindruckenden Villa. Wir huldigten Rahja sehr ausführlich bis zum nächsten Morgen, so daß ich die wichtigen Ereignisse natürlich glatt verschlief.

    Meine Herrschaften endeckten am Morgen nach dem Fest ein an der flußseitiges Grundstücksgrenze angespültes Boot, darin die tote Rosenkönigin. Ihre Haare waren durch Rosenblüten ersetzt, sie hatte einen tödlichen Schnitt in Herzgegend und sie war in aufreizender Position auf dem Boot festgezurrt. Meine Herrschaften nahmen zwar die Ermittlungen auf, widmeten sich mangels Erfolg aber bald wieder anderen Dingen. Der nunmehrige Witwer und der Borontempel wurden informiert, ob der Merkwürdigkeit wurde die Leiche dann von Tempel zu Tempel getragen, weil jeder Götterdiener etwas zum Sachverhalt beizutragen meinte. Ich folgte dem Zug der Geweihten unauffällig, weil ich wissen wollte, wo die Leiche letztendlich hingebracht werden würde. Das letztendliche Ziel war der Praiostempel. Dabei fiel mir eine recht finstere Gestalt auf, der vor dem Tempel des Lichtgottes herumlungerte. Ich folgte ihm in eine Gasse und stellte dort fest, daß dem Mann nicht nur die Kopfhaut und die Schädeldecke fehlte, sondern auch alles darunter. Der Mann mußte tot sein, auch mit meiner Magie fand ich keinerlei Anknüpfungspunkte. Also lief ich eilig los, um meine Herrschaft zu informieren.

    Derweilen lustwandelten meine Herrschaften ebenfalls auf den Gassen und stießen neben etlichen anderen Merkwürdigkeiten auf einen Gaukler, der es für eine gute Idee befand, sich mithilfe eines scharfen Messers das Fleisch von den Unterschenkeln zu schneiden. Unserem Elementaristen gefiel diese Idee (und das viele Blut) vermutlich gar nicht, denn er verwandelte den Gaukler mit einem Zauber zu Stein, was diesem vermutlich das Leben rettete. In diesem Zustand packte man den Gaukler ein und brachte ihn nach einer kleinen Tempeltour ins Therbunitenspital. Als ich hörte, was vorgefallen war, besorgte ich mir eilig ein wenig von dem Blut, das der Gaukler reichlich an der Stelle seiner außergewöhnlichen Darbietung gelassen hatte.

    Die übrigen Herrschaften hatten sich während meiner eigenen Ermittlungen mit dem Geheimraum, mit oronischen Statuen im Garten, mit einer magisch gesicherten Kiste auf dem Dach, mit Wasserspeiern und einem Weißmagier beschäftigt, der in der Zwischenzeit zu den Herrschaften gestoßen war. Er hatte sich mit "Die Sultana schickt mich" vorgestellt und war sofort mit Rahjanna aneinandergeraten. Die beiden mochten sich vom ersten Augenblick an nicht. Ich habe weder für Götterdiener noch für Weißmagier viel übrig, aber zumindest benahm sich Rahjanna nicht wie die Zwergenaxt im Elfenwalde, der Weißmagier dagegen versuchte sofort, das Kommando an sich zu reißen. Die Herrschaften konnten ihn trotz etlicher Bemühungen nicht verständlich machen, daß er lediglich Gast in diesem Hause wäre.

    Passend dazu wurde ihm sofort das Bild im Geheimraum gezeigt, wo es zur ersten beinahe körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden kam. Meine Loyalität gehörte eindeutig Rahjanna, so bereitete ich mich darauf vor, den Weißmagier außer Gefecht zu setzen. dazu kam es glücklicherweise nicht, denn in einem der seltenen lichten Momente beider Parteien einigte man sich friedlich. Neben dem Weißmagier wurden noch ein Hesindeakoluth, ein Zauberer (namens Thomeg Atherion) auf einem fliegenden Teppich, einige Praioten und viel später nochmal ein Rahjageweihter in den Geheimraum geführt, so daß nach kürzester Zeit alle relevanten Leute und vermutlich eine gute Hundertschaft irrelevanter Leute von dem nicht mehr ganz so geheimen Geheimraum wußten. Rahjanna erlitte zurecht einen Tobsuchtsanfall, als ihr das bewußt wurde. Schlimm genug, daß "damals" bei der Entdeckung der Koch und sogar eine Zofe mit dabei waren.

    Ich indes hatte andere Sorgen. Immer wieder hatte ich einen geheimnisvollen Menschen dabei beobachtet, wie dieser das Haus beobachtete. Bei näherem Hinsehen handelte es sich nicht um einen Spion, sondern um eine hübsche Spionin, mit Schlangentätowierung und der Tendenz, Reißaus zu nehmen. Ich bereichtete Faizal davon, der wußte damit aber auch nichts anzufangen.

    Der hirnlose Mann vom Praiostempel war natürlich nicht mehr zu finden, auch die folgenden Tage nicht, zwar sah ich ihn gelegentlich, nie aber lange genug, um zusammen mit der Herrschaft anzurücken und ihn festzusetzen. Als wir ihn endlich stellten, verhalf er uns leider zu keiner größeren Erkenntnis. Dafür gelang es unserem Elementaristen, den Dolch zu analysieren, den der Gaukler benutzt hatte. Es lag ein fieser Zauber darauf, der dazu führte, daß die Wunden sehr schlecht heilen. Er nannte den Dolch ein "Oronisches Skalpell". Sowie ich das wußte, gelang es mir, den Gaukler im Therbunitenspital ausfindig zu machen, und ihm per BLICK DURCH FREMDE AUGEN eine HALLUZINATION zu schicken, die ihn seine Erinnerungen an die Übergabe des Skalpells erneut erleben ließ, was ich per BLICK IN DIE GEDANKEN verfolgte.

    Immerhin hatte ich nun ein Bild des "Auftraggebers" und machte mich auf die Suche nach einem großen, breitschultrigen Tulamiden mit der Tracht eines Heilers oder Peraineakoluthen, der zwei unterschiedlich farbige Augen hatte. Ich fand ihn ausgerechnet in dem Therbunitenspital, in dem der Gaukler lag. Ich ließ ihn zunächst beobachten, später besuchte ich den Mann. Dank einer HALLUZINATION hielt er mich für seinen Meister, dem er bereitwillig seine Pläne erzählte. Ich brachte ihn dazu, mir sein Tagebuch auszuhändigen, das ich dann zu unserem Elementaristen trug. Der wiederum wollte sich den Kerl anschauen, so gingen wir ihn also erneut besuchen. Nach einem kurzen Wortwechsel packten wir den Kerl ein, der Elementarist hatte ihn kurzerhand versteinert. Die Durchsuchung seines Kellers brachte Seziertische, Zeichnungen und andere Widerlichkeiten in Gläsern zutage, die wir allesamt als Beweise benutzten. Drei weitere oronische Skalpelle und das Barvermögen des Mannes steckte ich selbst ein. Die Dolche überließ ich später dem Rahjatempel zur Vernichtung, die Goldstücke gab ich dem Therbunitenspital. Die halfen dort zwar im Namen eines Gottes, aber sie halfen - das wars mir wert.

    Im Vertrauen darauf, etwas sinnvolles bewirkt zu haben, brachten wir den Mörder dann zur Villa zurück, wo alle außer Rahjanna anwesend waren. Zu meinem Entsetzen wollten meine Herrschaften den Mörder foltern, um die Wahrheit aus ihm herauszupressen. Glücklicherweise konnte der Weißmagier dem Mörder in die Gedanken sehen, vermutlich ein ähnlicher Zauber wie mein BLICK IN DIE GEDANKEN. Dadurch brachte er schnell die Wahrheit ans Licht, der Mörder war tatsächlich ein Mörder. Als Rahjanna zurückkehrte, war sie aber alles andere als begeistert über diesen Erfolg. In meiner Abwesenheit warf sie Faizal diesen Alleingang sogar vor. Ich versuche gerade, mir vorzustellen, mich zusammen mit der ganzen Meute an den Mörder heranzuschleichen.

    Ich hatte also zwar den Mörder gefunden, dafür erkannte der Elementarist, der angeblich an einer gemeinsamen Wirkungsstätte von Gildenmagiern und Druiden ausgebildet worden war, meine Zauber oder zumindest kam ihm meine Vorgehensweise vertraut genug vor, so daß er mich als Magiewirker erkannte. Ich gab zwar immer nur soviel zu, wie er beweisen konnte und stellte mich blöd, aber er durchschaute mein Laientheather. So bot ich ihm an, meine Fähigkeiten weiterhin zum "Wohl der Herrschaft" zu verwenden, wenn er dafür behauptete, er hätte die Zauber gewirkt. Kaum war dieser Handel ausgemacht, gestand er bereits bei Rahjanna und den anderen, daß es sich gerade nicht so verhielt, allerdings ohne mich direkt zu enttarnen. Mein Bruder, ein Illusions-Zauberer namens "Bombastus der Großartige", hatte sich wesentlich geschickter angestellt. Der Vergleich tut Faizal aber unrecht, denn meinem Bruder konnte ich vollständig vertrauen, der Herrschaft dagegen nicht weiter als ich sie hätte werfen können.

    Ebenfalls im Alleingang hatte Rahjanna die Praioten ins Haus geholt, um das Bild zu untersuchen. Die nahmen sich derweil lieber den Mörder vor und befahlen uns, ihn der Wache zu übergeben. Außer Unbegeisterung über den Türklopfer zu zeigen brachten die Goldkittel aber glücklicherweise nichts Größeres mehr zustande.

    Zusammenfassung für den eiligen Leser:

    Hochzeit der Rosenkönigin
    Tod der Rosenkönigin
    Gaukler schneidet sich das Fleisch runter
    Faizal rettet ihn
    Gaukler ins Spital
    Die ganze Stadt weiß von unserem Geheimnis
    Suche und Gefangennahme des Mörders
    Praioten kommen

  • Nachdem ich mich versichert hatte, daß es meinem Bruder, seiner Frau und mittlerweile auch dem Kind trotz der widrigen Umstände in diesem Lande gutgeht und weiterhin gutgehen wird, mußte ich entscheiden, wohin die Reise nun gehen sollte. Eigentlich wollte ich mich von größeren Ansammlungen magisch Begabter fernhalten, da ich nicht als das erkannt werden wollte, was ich bin. Eigentlich wollte ich das Land wieder verlassen, auch wegen der finsteren und erst kürzlich besiegten Besatzer eines Küstenabschnitts, vormals mit dem Dämonenmeister im Bunde. Da war es nur eine Frage von genügend Selbstüberredung einerseits und Selbstüberschätzung andererseits, so daß es mich nach Zorgan verschlug. Wo besser kann man die Menschen und deren Verwirrungen erforschen als bei den Menschen und noch dazu einer möglichst großen Anzahl? Das zumindest war meine Ausrede.

    Kaum war ich in der Stadt, wurde während irgendeiner Feierlichkeit der Rahja-Tempel angegriffen, gerüchtehalber sollte er sogar angezündet worden sein. Den Angreifern stellten sich allerdings die zukünftig als "Helden von Zorgan" bekanntgewordenen Leute entgegen, der Elementarbeschwörer Faizal löschte das Feuer auf magische Weise, die Rahja-Kavalliera Rahjanna, die Söldnerine Azina, ein Boroni namens "Mi" und eine Halbelfe stellten die Verursacher zum Kampf. Ich dagegen verbrachte die Aufregung in den Armen (und mehr) einer hübschen Dame, die ich kurzfristig während der Feierlichkeiten kennengelernt hatte, so weiß ich alle Vorkommnisse nur aus zweiter Hand oder dem Blick in die Gedanken der interessierten Teilnehmer. An die Retter des Rahjatempels selber kam ich in den folgenden Tagen durch eine Reihe dummer Zufälle nicht heran, so daß ich das interessante Ereignis leider nicht aus den Erinnerungen der "Helden" begutachten konnte.

    Außer einem Triumphzug, einem überlebensgroßem Bildnis, der Beachtung der ganze Stadt, Ruhm und Ehre schenkte man den Rettern des Rahjatempels ein großzügiges Anwesen in der Südstadt von Zorgan, direkt am Wasser. Natürlich völlig ohne Hintergedanken. Aber der Reihe nach:

    Nach dem ersten Schock hatten die fünf Helden ausdiskutiert, was aus dem frisch erworbenem Anwesen werden solle und wie sie das Geld aufbringen könnten, um die laufenden Kosten des Hauses und das Personal zu bezahlen. Von der Hühnerfarm über den Rahja/Boron-Tempel bis zur Magierschule war so ziemlich alles an Vorschlägen mit dabei, schlußendlich war es eine Art Leibwächterschule für Kinder reicher Eltern geworden. Söldnerine und Rahjani haben sich da zusammengetan, was der Rest genau dazutut, ist mir noch nicht so ganz klar.

    Als nächstes hatten die Helden dann Personal eingestellt, was nach den Anfangsdiskussionen (Wäscht jetzt die Wäscherin Wäsche, oder macht das die Zofe? Oder etwa die Wesirin?) glücklicherweise recht fix ging. Ich wurde dort als Koch angestellt, obwohl ich nicht kochen kann. Meine neuerworbenen Kochkünste hatte ich einem mehr oder minder zufällig in deren Küche gefundenem Zauberlöffel zu verdanken, der die Qualität deutlich aufwerten konnte oder zumindest mein Versagen gnädig überdeckte. Dazu ein leicht angepaßtes Zitat meines Lehrmeisters: "Koch ist nicht wer kochen kann, sondern wen die anderen dafür halten"

    Hatte ich zuerst einfach auf eine friedliche Nacht warten wollen, um die Träume der Hausbesitzer zum Thema Rahjatempel zu begutachten, um mich dann nach etwa einer Woche wieder zu verkrümeln, kam es natürlich wieder anders. Die mehr als merkwürdigen Leute - ich weiß noch nicht, ob ich sie als Hausbesitzer oder besser als "Insassen" bezeichnen soll - hatten mehr als meine Neugierde geweckt.

    Da gab es den verpeilten Elementarbeschwörer Faizal, der bereits mit einer Variation von "Guten Morgen!" überfordert war, dafür konnte er einem Elementarwesen befehlen, den Garten umzugestalten. Dann gab es da die von sich und ihrem durchaus ansehnlichen Körperbau so überzeugte Rahja-Kämpferin, daß sie gelegentlich nackig umherlief, vor allem, wenn sie es eilig hatte. Während die Elfe hauptsächlich im sich ständig umgestaltenden Garten herumtollte, verbrachte die Söldnerine ihre Zeit stets in verdächtiger Nähe zu den Weinfässern. Vom Boroni erwaretete ich nicht viel, und genau das bekam ich auch - er hielt sich meist schweigend im Hintergrund. Unnötig zu erwähnen, daß ich nach nichteinmal einer Woche von jedem genug fokus-fähige Haare gesammelt hatte, um für alles gerüstet zu sein. Von allen, außer dem Boroni.

    In den ersten beiden Wochen stellten die neuen Hausbesitzer freundlichen Kontakt zu den Nachbarn her, nämlich einer Zicke und deren Töchtern. Mehrere Kunden wurden mittels Leuchtreklame geworben, dank Illusionsmagie der hiesigen Zauberschule. Die Aufteilung der Zimmer wurde beschlossen, die Aufteilung der Zimmer wurde erneut diskutiert, die Aufteilung der Zimmer wurde mangels Ideen so belassen wie sie war. Ich bekam ein eigenes Zimmer, direkt neben der Küche. Es ist ein wenig altmodisch eingerichtet, aber für einen Koch erstaunlich groß und und mit einem netten Bett ausgestattet.

    Neben einigem anderen Aktionismus wurde der Brunnen untersucht. Dieser Brunnen zeichnete sich dadurch aus, daß kein Wasser drin war und einige Ziegel am Brunnenrand fehlten. Die fünf Helden fanden alle Ziegel bis auf einen und untesuchten sie magisch und sonstwie, konnten aber nichts besonderes daran finden. In der Nacht shlich ich, der ich den letzten Ziegel gefunden hatte, mich dann an den Brunnen, um auszuprobieren, was man denn damit machen könnte: Meine erste Heldentat. Dummerweise bin ich nicht auf eine zündende Idee gekommen.

    Am nächsten Tag lieferte ich also brav den Ziegel ab, und wartete, ob der Rest nun auf irgendetwas käme. Tatsächlich, unser Elementarmagier entdeckte, daß man in die Wasserrinne der Ziegel Wasser einfüllen müßte, damit sich unten im Brunnen - anscheinend mechanisch - ein Durchgang öffnet.

    Sogleich startete der Rest eine Expedition in den Untergrund, und der Koch mußte als Schwertfutter ebenfalls mit. Unten gabs dann einen geheimen Geheimraum, inklusive Folterwerkzeug, Altar, Bild und Bücherregal. Meine zweite Heldentat war, eher zufälligerweise, zu erkennen, daß das ganze ein ganz klein wenig dämonisch verseucht ist. Auch davon bekamen die anderen zu diesem Zeitpunkt nichts mit, das Gespür des Dolches ist ja auch nichts für Uneingeweihte.

    Meine dritte Heldentat war dann, dem analysierenden Elementarmagier per BLICK DURCH FREMDE AUGEN zuzukucken, wie er den Raum per OCULUS ASTRALIS betrachtete. Da das Bild an der Wand eindeutig magisch war und sich veränderte, riskierte ich einen BLICK IN DIE GEDANKEN auf das Bild. Das war dann meine vierte und letzte Heldentat des Ausflugs, denn dabei kippte bin ich ohnmächtig um. Das Bild hat ein Bewußtsein!

    So kams, daß ein planloser "Koch" irgendwie fast alles entdeckte, was es dort unten zu entdecken gab. Dummerweise war ich nach diesem Ausflug auch so übel zugerichtet, wie es irgendwie ging. Ich muß über Gefahrenzulage als Koch nachverhandeln. Und das, obwohl ich mich eigentlich zurückhalten wollte, um möglichst unauffällig zu sein. Beschweren will ich mich aber keinesfalls, immerhin hatte ich gleich am ersten Tag ein allerhöchst spaßiges Koch-Artefakt abgestaubt hat und werde dafür auch noch bezahlt: Immerhin 15 Dukaten im Monat, das sind 5 Taler am Tag. Was tu ich nur mit all dem Geld?

    Zusammenfassung für den eiligen Leser:

    Die fünf Helden retten den Rahjatempel
    Die fünf Helden bekommen ein Anwesen geschenkt
    Hal wird als Koch eingestellt
    Der Geheimraum im Brunnen wird entdeckt und erkundet
    Das Bild hat ein Bewußtsein, der Raum ist dämonisch verseucht

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Graf
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